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Pyramiden als Kraftwerke

in Pyramiden - Cheopspyramide 21.09.2018 13:47
von Simbelmyne • 31.840 Beiträge

Pyramiden als Kraftwerke? Alte Ägypter könnten an elektromagnetischer Energie geforscht haben

https://www.epochtimes.de/wissen/mystery...n-a2635988.html








Im Sommer 1997 wurde das Magazin Atlantis Rising von einem Wissenschaftler kontaktiert, der im Auftrag der Regierung im Bereich nicht tödlicher akustischer Waffen forschte. Er berichtete, dass sein Team die Große Pyramide mit den Mitteln modernster Technologien untersucht habe und zu dem Schluss gelangt sei, dass die Erbauer eine hoch entwi¬ckelte Geometrie angewendet hätten, die wir erst seit Kurzem verstehen konnten — »weit über Euklid« und auch über jede andere bekannte Geometrie der Antike hinaus. Zudem, so fuhr der Wissenschaftler fort, habe die Untersuchung ergeben, dass die einzige Möglichkeit, die Anord¬nung der Kammern in der Großen Pyramide zu verstehen, im akustischen Bereich liege, mit anderen Worten in der ausgefeilten Handhabung des Schalls. Für die Waffenkonstrukteure bedeutete das, dass es sich bei der Großen Pyramide aller Wahrscheinlichkeit nach um eine Waffe handele — und zwar eine unglaublich starke. Aus noch ungeklärten Gründen war es uns leider nicht mehr möglich, den Wissenschaftler erneut zu kontaktie¬ren, und so hatten wir zwar eine aufregende Information erhalten, konn¬ten sie aber leider nicht bestätigen. Aber wie das Schicksal so spielt, hatte unser alter Freund Christopher Dünn eine der bedeutendsten Untersu¬chungen des akustischen Potenzials der Großen Pyramide durchgeführt.
Chris hat ein Buch mit dem Titel The Giza Power Plant: Technologies of Ancient Egypt geschrieben, in dem er eine Fülle an Beweisen zusam¬mengetragen hat, die viele der bisher unerklärlichen Anomalien behan¬deln. Wir erfahren von ihm, dass die Gizeh-Pyramide eine Maschine war, die akustische Energien der Erde aufnahm und daraus eine gewaltige Energieleistung produzierte. Im folgenden Artikel liefert uns Chris Aus¬schnitte und eine kurze Zusammenfassung der Argumente aus seinem Buch.
Die Beweise, die in die Granitartefakte in Ägypten gemeißelt wurden, weisen eindeutig auf Herstellungsverfahren hin, bei denen Drehbän¬ke, Fräsmaschinen, Ultraschallbohrer und Hochgeschwindigkeitssägen eingesetzt wurden. Außerdem weisen sie Eigenschaften auf, die auf Messverfahren hindeuten, die mit den heutigen vergleichbar sind. Die dabei erreichte Präzision war kein Produkt des Zufalls, sie wiederholte sich immer wieder.
Nachdem ich alle Daten über die Genauigkeit der altägyptischen Herstellungsmethoden und ihre möglichen und in einigen Fällen wahrscheinlichen Bearbeitungsmethoden gesammelt hatte, schloss ich aus dem hohen Stand des technologischen Niveaus, den die Pyramiden¬bauer erreicht zu haben schienen, dass sie dafür auch ein gleicherma¬ßen technisch ausgereiftes Energiesystem entwickelt haben mussten. Eine der drängenden Fragen, die auftauchen, wenn wir über den Einsatz von Ultraschallbohrern für Granitsteine in der Antike disku¬tieren, lautet natürlich: »Welche Energiequelle stand ihnen zur Verfü¬gung?«
Eine noch weitreichendere Frage stellt sich in Bezug auf den Einsatz von Elektrizität für den Antrieb von Ultraschallbohrern oder
schweren Maschinen, die für das Bearbeiten von Granit eingesetzt worden sein können: »Wo stehen ihre Kraftwerke?« Natürlich finden sich keine Bauwerke in der
antiken Welt, auf die wir verweisen und behaupten könnten, das seien Spaltreaktoren oder Turbinenhallen. Und warum solltenwir so an die Frage herangehen? Ist nicht schon die Vermutung falsch, die antiken Kraftwerke könnten auch nur im Entfern¬testen eine Ähnlichkeit mit unseren heutigen haben?
Trotzdem könnte es einige grundsätzliche Ähnlichkeiten zwischen antiker und moderner Energieversorgung geben. Heutige Kraftwerke sind zum Beispiel recht groß und benötigen Wasser für die Kühlung und Dampfproduktion. Wenn in der Vorgeschichte eine derart ent¬wickelte Gesellschaft existiert hat und sie tatsächlich über ein Energie¬system verfügte, können wir logischerweise davon ausgehen, dass ihre Kraftwerke die größten Bauprojekte sein müssten, die sie geschaffen hätten. Man könnte also auch davon ausgehen, dass diese Kraftwerke - als die größten Errungenschaften dieser Gesellschaft - so gebaut wurden, dass sie Katastrophen und die Erosion ihrer Bausubstanz in den darauffolgenden Jahrhunderten überstehen konnten.
Die Pyramiden erfüllen diese Anforderungen leicht. Diese geome¬trischen Relikte der Vergangenheit, die eingehend studiert wurden, über die so viele Spekulationen angestellt wurden und über die so viele Diskussionen geführt wurden, haben ihren Standort direkt neben der Wasserversorgung, dem Nil, und sind in der Tat die größten Baupro¬jekte, die diese antike Gesellschaft errichtet hat. Im Lichte all der Beweise, die die Existenz einer hoch entwickelten prähistorischen Gesellschaft vermuten lassen, die bereits Elektrizität nutzte, begann ich ernsthaft die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass diese Pyrami¬den die Kraftwerke des Alten Ägyptens waren.

Wie alle, die sich mit den ägyptischen Pyramiden beschäftigen, konzentrierte auch ich meine Aufmerksamkeit auf die Große Pyrami¬de, weil sie einfach jeden in ihren Bann zieht, was dazu führt, dass es eine Fülle an Forschungsergebnissen über sie gibt. Die Berichte der Forscher über ihre jeweiligen Entdeckungen in der Großen Pyramide sind sehr detailliert. Es scheint so, als seien die Forscher geradezu besessen von der Berichterstattung gewesen, da sie alles festhielten, egal wie unwichtig es auch erschien. Viele der Berichte beschäftigen sich mit dem dimensionalen und geometrischen Verhältnis zwischen der Pyramide und der Erde.
Betrachten wir einmal die Forschungsergebnisse von John Taylor: Ein Pyramidenzoll ist 0,001 Zoll größer als das britische Zoll. Eine Elle hat die Länge von 25 Pyramidenzoll, und die quadratische Grund¬fläche der Großen Pyramide weist eine Seitenlänge von 365,24 Metern
auf. Das Kalenderjahr hat 365,24 Tage. Ein Pyramidenzoll weist die Länge von 1/500 Millionstel der Rotationsachse der Erde auf. Diese Beziehungen beweisen, dass die Erbauer der Großen Pyramide nicht nur über ein Wissen hinsichtlich der Dimensionen unseres Planeten verfügten, sie bauten auch ihr ganzes Messsystem
darauf auf.

Was noch macht die Große Pyramide so einzigartig?

Auch wenn dieses Bauwerk von der Form her eine Pyramide ist, weist seine Geometrie eine erstaunliche Annäherung an die einzigartigen Charakteristiken eines Kreises oder einer Kugel auf. Die Höhe der Pyramide steht im gleichen Verhältnis zum Umfang ihrer Grundfläche wie der Radius eines Kreises zum Kreisumfang. Eine perfekt konstruierte Pyramide mit dem genauen Winkel von 51 Grad 51 Minuten 14,3 Sekunden enthält den Wert Pi in ihrer Form.
Ein tiefer gehendes Verständnis dieser Verhältnisse erfordert nicht nur ein detailliertes Studium der Großen Pyramide, sondern auch der Erde. Die Erde ist ein dynamischer, energiereicher Körper, der die Bedürfnisse der Zivilisation nach Energie jahrhundertelang befriedigt hat. Bislang bestand die Nachfrage nach Energie vorrangig in Form fossiler Brennstoffe. Es ist noch nicht so lange her, dass uns der wissenschaftliche Fortschritt die Nutzung der Atomkraft ermöglichte, und weitere Forschungen in diesem Bereich versprechen für die Zu¬kunft noch größere Fortschritte.
Aber es gibt noch eine weitere Form reichlich vorhandener Energie in der Erde, die in ihrer einfachsten Form bisher weitestgehend als potenzielle Quelle nutzbarer Energieformen ignoriert wurde. Sie fin¬det normalerweise nur unsere Aufmerksamkeit, wenn sie sich zur zerstörerischen Kraft entwickelt. Es ist die seismische Energie, die durch die Bewegung der Erdplatten aufgrund des sich in ständiger Unruhe befindenden flüssigen Gesteins im Erdinneren entsteht. Ge¬zeiten gibt es nicht nur bei den Ozeanen in der Welt; auch die Kontinente befinden sich in ständiger Bewegung - sie fallen oder steigen in vertikaler Richtung, was abhängig von der Umkreisung des Mondes um die Erde ist.

Die Erdenergie umfasst mechanische, thermische, elektrische, magnetische, nukleare und chemische Wirkungen, und jede dieser Wirkungen hat einen eigenen Ton. Folgerichtig generiert die Erdenergie Schallwellen, die mit derjenigen Vibration der Energie, die sie erzeugt, und mit dem Material, durch das sie hindurchgehen, verbunden ist. Das hörbare Summen eines Elektromotors, der mit 3600 Umdrehun¬gen pro Minute läuft, würde in den für den Menschen nicht hörbaren Bereich fallen, wenn es sich auf eine Umdrehung in 24 Stunden verlangsamt, wie das bei der Erde der Fall ist. Deshalb wird der Grundimpuls oder Rhythmus der Erde von uns im täglichen Leben nicht wahrgenommen.

Darüber hinaus generiert jede elektrische Stimulation innerhalb des piezoelektrischen Materials der Erde — wie etwa Quarz - Schallwel¬len, die von der Frequenz her über dem menschlichen Hörbereich liegen. Materialien, die im Erdinneren unter Spannung stehen, kön¬nen Ultraschallstöße abgeben. Material, das plastische Verformungen erleidet, sendet ein Signal mit niedriger Amplitude, wenn die Defor¬mation Risse/Brüche erzeugt. Man nimmt an, dass Kugelblitze aus einem Gas bestehen, das durch Elektrizität aus quarzhaltigem Gestein wie Granit, das unter Spannung steht, ionisiert wurde.
Weil die Erde laufend ein breites Spektrum an Vibrationen erzeugt, können wir diese als Energiequelle nutzen, wenn wir die dazu notwen¬dige Technologie entwickeln. Natürlich würde jedes Gerät, das größe¬re Mengen an Energie anzieht, als sie normalerweise von der Erde ausgestrahlt werden, die Effizienz der Anlage erheblich steigern. Weil Energie inhärent dem Weg des geringsten Widerstandes folgt, wird jedes Gerät mit weniger Widerstand gegenüber dieser Energie als das umgebende Medium, durch das sie fließt, mehr Energie liefern kön¬nen. Und hat man das alles im Hinterkopf und weiß, dass die Große Pyramide ein mathematischer Integer der Erde ist, muss es keine ausgefallene Idee sein, zu behaupten, dass die Pyramide in der Lage ist, auf einer harmonischen Frequenz mit der Grundfrequenz der Erde zu vibrieren.
In meinem Buch The Giza Power Plant: Technologies of Ancient Egypt habe ich eine Fülle von Fakten und Schlussfolgerungen zusammengetragen, die auf nüchternen Überlegungen in Bezug auf den Bau der Großen Pyramide und nahezu alle Artefakte, die ich dort gefunden habe, beruhen. Zusammengefasst unterstützen sie alle meine Prämisse, dass die Große Pyramide ein Kraftwerk und die Königskammer ihr Kraftzentrum war. Unterstützt durch das Element, das die Sonne nährt (Wasserstoff), und durch die Vereinigung der Energie des Uni¬versums mit der der Erde wandelten die Alten Ägypter Vibrations¬energie in Mikrowellenenergie um. Damit das Kraftwerk funktioniert, mussten die Konstrukteure und Betreiber die Große Pyramide in Vibration versetzen, die sich in Übereinstimmung mit den harmo¬nisch resonanten Vibrationen der Erde befand.
Vibrierte die Pyramide erst einmal in Übereinstimmung mit den Impulsen der Erde, funktionierte sie als ein gekoppelter Oszillator, der Energie aus der Erde mit geringer oder gar keiner Rückkopplung liefern konnte. Die drei kleineren Pyramiden östlich der Großen Pyramide könnten dazu gedient haben, die Große Pyramide zu unter¬stützen, die notwendige Resonanz zu erreichen, so wie wir heutzutage kleinere Benzinmotoren zum Start von großen Dieselmotoren benut¬zen. Jetzt drehen wir den Zündschlüssel, um zu sehen, wie dieses erstaunliche Kraftwerk arbeitet.

DAS GIZEH-KRAFTWERK

Die Kammer der Königin, die im Zentrum der Pyramide direkt unter der Königskammer liegt, enthält einige Besonderheiten, die sich völlig von den Gegebenheiten, die in der Königskammer gefunden wurden, unterscheiden. Die Eigenschaften der Königinnenkammer weisen dar¬auf hin, dass sie der Kraftstoffproduktion diente, die von zentraler Bedeutung für jedes Kraftwerk ist. Wenn es auch schwierig ist, genau den Prozess zu beschreiben, der innerhalb dieser Kammer stattfand, scheint es so, dass dort wiederholt eine chemische Reaktion stattgefun¬den hat.
Die Substanzrückstände des Prozesses (Salz an den Kammerwänden) und das, was aus den Artefakten (Ankerhaken und zedernartiges Holz) sowie baulichen Details (»GantenbrinksTür« zum Beispiel) hergeleitet werden kann, sind einfach zu auffällig, als dass man sie übersehen kann. Sie aJle zeigen, dass die Energie, die in der Königskammer erzeugt wurde, das Ergebnis effizienter Arbeit der Wasserstofferzeugung in der Königinnenkammer war.
Die Ausrüstung, die die Grundimpulse lieferte, befand sich wahr¬scheinlich in einer unterirdischen Vertiefung. Vor oder zu der Zeit, als diese Impulse gestartet wurden, wurden Chemikalien in die nörd¬lichen und südlichen Schächte der Königinnenkammer gepumpt, bis der Kontakt zwischen dem Ankerhaken und den Elektroden, die aus der Tür herausragten, hergestellt war. Während sie auf der linken Seite der Königinnenkammer durchsickerten, verbanden sich diese Chemi¬kalien und produzierten ein Wasserstoffgas, das die inneren Gänge und Kammern der Pyramide anfüllte. Die Rückstände der verbrauch¬ten Chemikalien flössen den horizontalen Gang hinunter und durch die Brunnenschächte.

Ausgelöst durch die Initialzündungsimpulse der Vibration abgestimmt auf die Resonanzfrequenz der gesamten Struktur wuchs die Vibration der Pyramide in der Amplitude und oszillierte in Harmonie mit den Vibrationen der Erde. Harmonisch mit der Erde verkoppelt, floss die Vibrationsenergie im Überfluss von der Erde durch die Pyramide und beeinfiusste eine Reihe einer Art Helmholtz-Resonato-ren, die sich in der Großen Galerie befanden, wo die Vibrationen in luftgestütze Töne umgewandelt wurden. Aufgrund des akustischen Designs der Großen Galerie wurde der Ton durch den Gang geleitet, der zur Königskammer führte. Nur Frequenzen, die harmonisch mit den Resonanzfrequenzen der Königskammer übereinstimmten, konn¬ten durch einen akustischen Filter gelangen, der sich in der Vorkam¬mer befand.

Die Königskammer war das Herzstück des Gizeh-Kraftwerkes, eine beeindruckende Energiezentrale, die aus Tausenden Tonnen Granit mit einem 55-prozentigen Anteil von Silikon-Quarz-Kristallen be¬stand. Die Kammer war so gestaltet, dass sie jegliche Schwingungs¬dämpfungen minimierte, und ihre Dimensionen bildeten einen Resonanzhohlraum, der in einem harmonischen Verhältnis zur herein¬kommenden akustischen Energie stand. Wenn der Granit in Überein¬stimmung mit dem Ton vibrierte, setzte das Ganze den Quarz im Gestein unter Spannung und stimulierte die Elektronen, aufgrund des sogenannten piezoelektrischen Effekts zu fließen.

Die Energie, die an diesem Punkt die Königskammer anfüllte, wurde exakt hier zu einer Kombination aus akustischer und elektro¬magnetischer Energie. Diese beiden Energieformen decken ein breites Spektrum harmonischer Frequenzen ab, die von den Infraschall-Grund¬frequenzen der Erde bis zu den Ultraschall- und höheren elektro¬magnetischen Mikrowellenfrequenzen reichen.
Der Wasserstoff absorbierte diese Energie größtenteils, weil die Konstrukteure des Gizeh-Kraftwerkes sichergestellt hatten, dass die Frequenzen der Königskammer mit den Frequenzen des Wasserstoffs harmonieren. Daher absorbierte das einzelne Wasserstoffatom, das aus einem Proton und einem Elektron besteht, diese Energie, und sein Elektron wurde auf einen höheren Energiezustand gehoben.
Der nördliche Schacht diente als Rohr oder Wellenleiter und seine ursprüngliche Metallauskleidung — die mit hoher Präzision von außen durch die Pyramide führte - dazu, ein Mikrowellensignal in die Königskammer zu leiten. Das Mikrowellensignal, das über diesen Wellenleiter floss, kann das gleiche Signal gewesen sein, von dem wir heute wissen, dass es von atomarem Wasserstoff erzeugt wird, der das Universum anfüllt und konstant die Erde »bombardiert«. Dieses Mikrowellensignal wurde wahrscheinlich außen von der Oberfläche der Pyramide reflektiert und dann durch den nördlichen Schacht heruntergeleitet.
Beim Durchqueren der Königskammer und dem Durchlaufen eines Kristallboxverstärkers, der auf dem Weg lag, verstärkte sich das Inputsignal, als es in der Verstärkerbox und der Kammer auf das hochenergetische Wasserstoffatom traf. Diese Wechselwirkung brach¬te das Elektron wieder in seinen natürlichen Zustand. Das Wasserstoff¬atom setzte daraufhin Energie von der gleichen Art und Frequenz wie das Inputsignal frei. Diese »induzierte Emission« verband sich mit dem Inputsignal und folgte dem gleichen Weg.

Dieser Prozess erweiterte sich exponentiell - und fand viele Billio¬nen Male statt. Was in die Kammer als ein energiearmes Signal eintrat, wurde ein kollimierter, das heißt in Parallelrichtung verlaufender Strahl von immenser Kraft, der in einem Mikrowellenempfänger ge¬sammelt wurde, der sich in der Südwand der Königskammer befand. Dieser dicht kollimierte Strahl war der Grund für all die Wissenschaft, Technologie, Handwerkskunst und die unzähligen Arbeitsstunden, die in der Konstruktion, im Testen und im Bau des Gizeh-Kraftwerks steckten.
Die Alten Ägypter hatten einen Bedarf an dieser Energie: Sie wurde vermutlich aus den gleichen Gründen gebraucht, aus denen wir sie heute benötigen — für den Antrieb von Maschinen und Geräten. Wir wissen aufgrund der Untersuchung ägyptischer Steinkunsterzeugnisse, dass antike Handwerker für ihre Herstellung Maschinen und Werk¬zeuge benutzten, die Elektrizität brauchten. Aber die Wege, auf denen sie die Energie verteilten, die vom Gizeh-Kraftwerk erzeugt wurde, dürften sich von den heutigen Verfahrensweisen deutlich unterschie¬den haben.
Gemeinsam mit dem Architekten James Hagan und anderen Ingenieuren drücke ich meinen größten Respekt vor den Erbauern der Großen Pyramide aus. Auch wenn einige Akademiker es nicht erken¬nen können: Die Präzision und das Wissen, das in ihren Bau einfloss, ist - nach modernem Standard — unbestreitbar und mit Staunen zu bewundern.

Die Beweise, die vorgelegt werden, wurden zum größten Teil vor vielen Jahren von integren Männern aufgezeichnet, die im Bereich der Archäologie und Ägyptologie gearbeitet haben. Dass viele der Beweise unverstanden blieben, zeigt nur den dringenden Bedarf an einem interdisziplinären Ansatz in Bereichen, die bis vor Kurzem Nichtakademikern und anderen außer¬halb des Kreises der formalen Archäologie und Ägyptologie verschlos¬sen waren. Einen Großteil unserer Unkenntnis der antiken Kulturen kann man den engstirnigen Theoretikern anlasten, die Beweise einfach ignorieren, wenn sie nicht zu ihren Theorien oder zu dem kleinen Reich ihres Fachwissens passen. Manchmal braucht man eben einen Maschinenbauer, um maschinell gefertigte Teile oder Maschinen zu erkennen. Aus diesem Grund wurden die Beweise, die der Großen Pyramide einen anderen Zweck als den eines Grabes zuwiesen, igno¬riert und ohne ernsthafte Erwägung abgetan oder als purer Zufall wegerklärt.

Die Technologie, die innerhalb der Großen Pyramide eingesetzt wurde, mag einfach zu verstehen, aber schwer umzusetzen sein — selbst für unsere technisch hoch entwickelte Zivilisation. Aber falls sich jemand inspiriert fühlt, diesen Theorien nachzugehen, wird seine oder ihre Vision durch das Wissen hinsichtlich der Möglichkeit bereichert werden, dass die Wiedererschaffung dieser Energiequelle denjenigen in ökologischer Hinsicht gefallen wird, die sich um die Umwelt und die Zukunft der Menschheit Sorgen machen.
Mit einer Mischung aus Wissenschaft und Musik haben die Alten Ägypter ihr Kraftwerk auf die natürliche Harmonie der Erdvibration eingestimmt (hauptsächlich eine Funktion der Gezeitenenergie, die durch den Gravitationseffekt, den der Mond auf die Erde ausübt, bewirkt wird). Im Einklang mit der Lebenskraft von Mutter Erde hat die Große Pyramide von Gizeh ihren Impuls gesteigert sowie fokus-siert und ihn in saubere und massenhaft vorhandene Energie umge¬wandelt.
Wir wissen nur sehr wenig über die Pyramidenbauer und die Zeit, in der sie diese gigantischen Monumente errichteten, aber es erscheint offensichtlich, dass die gesamte Zivilisation schließlich einer dramati¬schen Veränderung anheimfiel, die so gewaltig war, dass ihre Techno¬logie zerstört wurde, ohne dass Hoffnung bestand, sie wieder neu aufbauen zu können. Eine Wolke voller Rätsel versperrt uns die klare Sicht auf das Wesen dieser Menschen und ihr technologisches Wissen.
Wenn ich über die Theorie nachdenke, die in meinem Buch The Giza Power Plant: Technologies ofAncient Egypt dargestellt wird, kann ich nicht umhin, mir eine fantastische Gesellschaft vorzustellen, die vor einigen tausend Jahren ein Energiesystem entwickelt hatte, das wir uns heute kaum vorstellen können. Diese Gesellschaft nimmt Gestalt an, wenn wir die sich logisch ergebenden Fragen stellen: Wie wurde die Energie übertragen? Wie wurde sie genutzt? Noch können diese Fragen nicht vollständig durch die Untersuchung der Artefakte beant¬wortet werden. Aber diese Artefakte können unsere Vorstellungen anregen. Und dann können wir immer noch über die Ursachen des Untergangs einer großen und intelligenten Zivilisation spekulieren, die das Gizeh-Kraftwerk gebaut hat.

Obwohl die Kraftwerkstheorie jede Eigenschaft und jedes Phäno¬men, das in der Großen Pyramide gefunden wurde, erklären könnte, ohne ihre Funktionsweise heute replizieren zu können (was weit jenseits meiner persönlichen Ressourcen liegt), konnte diese Theorie von jenen ignoriert oder als zu abenteuerlich verworfen werden, die sich mit den konventionellen Ansichten über die Vorgeschichte zufrie¬dengeben. Das war nun aber bei den schlagenden Beweisen für den Einsatz von Maschinen nicht möglich!
Ein Abschnitt des Buches wird zunehmend als entscheidender und über jeden Zweifel erhabener Beweis dafür angesehen, dass die Pyramidenbauer hoch entwickelte Technologien einsetzten. Es ist kei¬ne Kleinigkeit, die physikalischen Beschränkungen außer Acht zu lassen, mit denen diejenigen konfrontiert sind, die versuchen, die granitenen Artefakte, die überall im Land in großer Zahl gefunden wurden, genau nachzubilden. Diejenigen, die so vorgehen, tun es aus Unerfahrenheit und weil sie die Vielschichtigkeit der Arbeit nicht verstehen, oder weil sie krampfhaft dem Glauben verfallen sind, die westliche Zivilisation sei die erste gewesen, die Wissenschaft entwickeln konnte und diese Wissenschaft in Produkte umzusetzen ver¬stand, die hoch entwickelte Herstellungsmethoden erforderten.
Mein Artikel »Advanced Machining in Ancient Egypt« (der später zu meinem Buch The Giza Power Plant erweitert wurde) liegt dem prüfenden Blick der Öffentlichkeit nun seit 15 Jahren vor. Aufgrund der Unterstützung, die dieser Artikel gerade aus den Kreisen erfahren hat, die heute damit beauftragt würden, die gleiche Art von Arbeit zu leisten wie die Alten Ägypter, und den zusätzlichen Beweisen, die bis heute gefunden wurden, ist diese These nun von der Ebene der Theorie auf die Ebene der Fakten aufgestiegen. Seit seiner ursprüngli¬chen Veröffentlichung 1984 war dieser Artikel den Ägyptologen ein Dorn im Auge, und seine Wirkung verstärkte sich im Lauf der Zeit durch meine eigenen Untersuchungen vor Ort und die Arbeit anderer, die die Möglichkeit hatten, diese unglaublichen Artefakte mit eigenen Augen zu sehen. Die Fülle an Beweisen und die fundierte Meinung derer, die sie verstehen, bilden einen Konsens, der unser Verständnis des prähistorischen Ägyptens radikal verändern kann.

Die am meisten Ehrfurcht gebietende Erkenntnis ist vielleicht die, dass Zivilisationen untergehen können.
Zivilisationen wie die unsrige können zu ungeahnten Höhen aufsteigen und dann trotzdem durch natürliche oder technische Ursachen untergehen. Innerhalb der Zeit eines Wimpernschlags können wir alles verlieren. Ob es nun einen Wimpernschlag oder länger dauerte, ist ohne Bedeutung, unsere entfernten Vorfahren im prähistorischen Ägypten erlitten jedenfalls einen tödlichen Schlag gegen ihre fort¬schrittliche Industrie, die solche Artefakte erschaffen konnte, wie wir sie dort heute bewundern können. Ob dieser Schlag nun von außerir¬dischen Kräften, einem Kometen oder von geophysikalischen Grün¬den herrührte oder vielleicht sogar durch einen Nuklearkrieg verur¬sacht wurde, bleibt der Spekulation überlassen. Tatsache ist, dass ihre Industrie existierte und irgendwie ausgelöscht wurde.
Ich will hier nicht über Selbstverständliches schreiben oder wieder¬holen, was andere viel eloquenter geschildert haben (ich weiß, ich renne hier größtenteils offene Türen ein), sondern nur einen aktuali¬sierten Überblick darüber geben, was sich seit der Veröffentlichung des Buches noch ergeben hat. Bei meiner letzten Reise nach Ägypten als Teilnehmer der Konferenz Ägypten im neuen Jahrtausend konnte ich weitere Untersuchungen vor Ort an einigen der Artefakte unterneh¬men, die ich in meinen Artikeln und dem Buch beschrieben habe.

Ich hatte auch das Glück, neue überraschende Beweise zu entdecken, die einen einzigartigen und wichtigen Aspekt der Gizeh-Kraftwerkstheorie unterstützten und untermauerten. Dies waren Be¬weise, die mir Schauer über den Rücken laufen ließen, weil sie voll¬kommen unerwartet auftauchten. Einer dieser Beweis befand sich innerhalb der Großen Pyramide in der Großen Galerie, und ich bin heute noch über meine Entdeckung erstaunt. Ich werde das später weiter ausführen.
Ich schreibe diesen Artikel mit großer Wertschätzung für die Ver¬anstalter, Teilnehmer und Redner dieser Konferenz. Ihr Geist, ihre Vielfalt und Kameradschaft gaben mir Mut und Stärke. Und mehr noch, durch ihre Unterstützung und Schirmherrschaft (die manchmal von Frustation und schlechtesten Bedingungen beeinträchtigt wur¬den, zum Beispiel als unser Reiseführer Hakim beinahe ins Gefängnis geworfen wurde) wurden weitere Beweise für die Kraftwerkstheorie auf Video aufgenommen und sind nun Bestandteil der historischen Auf¬zeichnung.
Ein großer Teil meines Vortrages im Gouda-Fayed-Konferenz-zentrum in Nazlet El Samman beschäftigte sich mit der Untersuchung vor Ort und Demonstration der Präzision verschiedener Artefakte. Vom Konferenzzentrum aus hatte man einen guten Ausblick auf die Sphinx, die zusammen mit dem Gizeh-Plateau und den Pyramiden einen eindrucksvollen Hintergrund bildete.
Ich kann nun mit großer Zuversicht sagen, dass ich bewiesen habe, dass die antiken Pyramidenbauer fortschrittliche Methoden für die Bearbeitung des Granits eingesetzt haben. Der volle Umfang der Arbeit steht noch nicht fest und ist auch noch nicht dokumentiert. Für meine Reise nach Ägypten 1995 hatte ich einige Instrumente mitgenommen, um die perfekte Ebenheit der Artefakte zu untersu¬chen, die bereits durch bloße Inaugenscheinnahme ungeheuer präzise erschienen.
Nun ist der bloße Augenschein kein hinreichendes Mittel, um die wahren Eigenschaften eines Artefaktes zu bestimmen. Ich brauchte irgendein bekanntes Hilfsmittel, mit dem ich die Präzision vergleichen konnte. Es musste außerdem einfach und transportabel sein. Das präzisionsgeschliffene Lineal, das ich 1995 benutzte, erlaubte mir, einen höheren Grad an Präzision an vielen verschiedenen Artefakten zu bestimmen, als er bis dato in der einschlägigen Literatur beschrie¬ben wurde.
Dieses Jahr trug ich in meinem Rucksack ein präzisionsgeschliffenes, circa 30 Zentimeter langes Lineal mit einer Genauigkeit von bis zu 0,003 Millimetern bei mir. Ich hatte außerdem ein solides rechtwinkliges Dreieck, wie Werkzeugmacher es benutzen, dabei. Ich wusste genau, bei welchen Artefakten ich diese Werkzeuge einsetzen wollte — bei den Innenecken der Gra¬nitbehälter des Serapis-Tempels in Sakkara (Sera-päum) und innerhalb der Pyramiden. Zu meiner Werkzeugausrüstung gehörte zudem ein Satz von Starrett-Radienschablo-nen, um den gefrästen Radius, der den Übergang von einer Oberfläche eines Artefaktes zur anderen bildet, zu untersuchen. Diese Instrumente sind wichtig für unser Verständnis der grundlegenden Eigenschaften der Artefakte.

Unglücklicherweise erhielt ich keinen Zugang zu den Felstunneln des Serapis-Tempels, in denen mehr als 20 große schwarze Granit- und Basaltbehälter mit einem Gewicht von über 70 Tonnen lagern. Wir verhandelten mit den Beamten vor Ort, und ich sprach sogar mit einem Geschäftsmann, der in solchen Dingen angeblich eine nicht unerhebliche Macht beziehungsweise einen nicht gerade geringen Einfluss hatte. Trotzdem beharrte man mir gegenüber darauf, dass der Tempel geschlossen sei, weil er eine Gefahr für die Öffentlichkeit darstelle. »Welche Gefahr?«, fragte ich und bekam die Antwort, dass tropfendes Wasser drohe, die Decke zum Einsturz zu bringen. Ich stellte dann nicht mehr die Frage, woher das Wasser in einem solch trockenen Land kommen sollte. Es wartete genug andere Arbeit auf mich.
Nach meinem morgendlichen Vortrag über die fortschrittlichen Bearbeitungsmethoden der Alten Ägypter gingen alle Konferenzteil¬nehmer und die Filmcrew zum Gizeh-Plateau in die Felsengrabkammer der zweitgrößten Pyramide auf dem Plateau: der Chafre- (Chephren-) Pyramide. In dieser Kammer hatte ich 1995 die perfekte Ebenheit der Innenflächen des schwarzen Granitbehälters (der gemeinhin und mei¬ner Meinung nach fälschlicherweise als Sarkophag bezeichnet wird) entdeckt. Ich hatte damals die Worte »Das ist die Präzision des Raum¬fahrtzeitalters« gegenüber einer Gruppe spanischer Touristen ausge¬sprochen, die dabei zusahen, wie ich mit meiner Taschenlampe hinter die Kante eines Stahllineals leuchtete und die erstaunliche Genauigkeit der Oberfläche bewunderte.
Obwohl ich zuversichtlich Artikel schrieb, in denen ich diesen weiteren Beweis für den hohen Stand der Technologie der Pyramiden¬bauer anführte, dachte ich doch immer daran, wie wichtig es wäre, mit zusätzlichen Instrumenten nach Ägypten zu reisen, um weitere Tests zu unternehmen. Jedes Mal, wenn ich nach Ägypten reise, gehe ich an diese Relikte mit einer Mischung aus Spannung und Beklemmung heran. Werde ich sie unverändert vorfinden? Werden die neuen Instru¬mente meine Entdeckungen des letzten Besuchs bestätigen oder widerlegen?

Die kühlen Wände des Ganges, der zur Kammer in der Chafre-Pyramide führte, waren eine willkommene Befreiung von der glühen¬den ägyptischen Sonne. Ich fühlte mich wie zu Hause. Ich war begeistert, dass ich die Entdeckung, die ich hier vor vier Jahren gemacht hatte, nun mit den wunderbaren Menschen von der Konfe¬renz teilen konnte, aber auch darüber, dass dieses Ereignis nun per Video dokumentiert wurde. Es gab immer noch diesen Rest an Zwei¬fel. Hatte ich in der Vergangenheit alles richtig gemacht? Würden die neuen Instrumente irgendetwas Bedeutsames zeigen?
Ich kletterte in das schwarze Granitgehäuse, das im Boden der Kammer eingelassen war, und legte mein Lineal an die Innenfläche an. Dieses Lineal unterschied sich von dem, das ich 1995 benutzt hatte, weil es eine Schrägkante an beiden Ecken hatte. Ich schob diese Kante über die glatten Innenflächen des Granitgehäuses und leuchtete dabei mit meiner Taschenlampe von hinten — und demonstrierte so ihre hohe Präzision. Aber ich wollte noch weitere Tests durchführen. Die Rechtwinkligkeit der Ecken war für mich von entscheidender Bedeu¬tung. Moderne Maschinenachsen sind orthogonal oder genau senk¬recht zueinander ausgerichtet, um die Genauigkeit sicherzustellen. Das stellt sicher, dass die Ecken, die in ein Objekt geschnitten werden, rechtwinklig und maßhaltig sind.
Die für diese Genauigkeit erforderlichen Bedingungen können nicht zufällig oder nebenbei erreicht werden. Ich hatte aus diesem Grund nicht damit gerechnet, dass die Ecken dieses Sarkophags genau rechtwinklig sind, weil diese Perfektion sehr schwer zu erreichen ist. Ich war verblüfft, als ich mein rechtwinkliges Präzisionsdreieck ent¬lang der Kante des Lineals schob (ich benutzte dieses, um das Dreieck über den Eckradius zu heben) und es perfekt an die angrenzende Oberfläche passte.
»Verdammte Seh...«, rief ich aus, als ich die Bedeutung dieser Entdeckung erkannte. Ich demonstrierte es den anderen aus der Grup¬pe. (Alan Alford neckte mich die nächsten Tage mit einem herzhaften »Verdammte Seh...«.) Die Filmcrew nahm meine Erkundung auf Video auf, als ich in jeder Ecke eine ähnliche Präzision vorfand. An drei Ecken schloss das Quadrat bündig mit beiden Oberflächen ab. Eine Ecke hatte eine winzige Lücke, die durch den Lichttest entdeckt wurde, aber es handelte sich nur um eine von 0,03 Millimetern. Wir hatten also nicht nur ein Artefakt mit perfekt planen Oberflächen vor uns stehen, nein, auch die Ecken waren ge¬nau rechtwinklig. Was war an diesem sogenannten Sarkophag noch Besonderes? Die Ecken selbst! Nachdem ich den Test mit dem Lineal und dem Quadrat durchgeführt hatte, prüfte ich die Ecken mit den Radien¬schablonen. Als ich dies tat, musste ich mit Schmunzeln an einen Dokumentarfilm denken, den ich in diesem Jahr bereits gesehen hatte.

Diejenigen unter Ihnen, die diese Sondersendung des Fernsehsenders Fox TV im Septem¬ber des Jahres 2002 gesehen haben, werden sich an den Moment erinnern, als der weltbekannte Ägyptologe und Direktor des Gizeh-Plateaus, Zahi Hawass, in der Felsenkammer unter einer der kleineren Begleitpyramiden, die sich neben der Chephren-Pyramide befinden, eine Dioritkugel in die Hand nahm. Er beschrieb gegenüber der /wc-Moderatorin Suzie Koppel die Theorie der Ägyptologen hin¬sichtlich der Bearbeitungsmethoden von Granitartefakten im Alten Ägypten. Diese Methode beinhaltete auch das Behauen des Granits mit einer Kugel, bis die gewünschte Form erreicht wurde.

Ich bestreite nicht, dass das eine praktikable Möglichkeit ist, solch ein Gehäuse (»Sarkophag«) herzustellen, und es gibt auch tatsächlich Hinweise in Memphis nahe Sakkara darauf, dass einige dieser Stein¬behältnisse tatsächlich auf diese Weise hergestellt wurden. Diese Ge¬häuse hatten große Eckradien, die zum Boden hin rau und abge¬schrägt waren — genauso also, wie man es bei der Bearbeitungsmetho¬de mit einer Kugel erwarten würde. Aber als Hawass seine Kugel mit einem Durchmesser von 20 Zentimetern in die Kamera hielt, richtete sich meine Aufmerksamkeit auf den glänzenden schwarzen sogenann¬ten Sarkophag hinter ihm, der dort im stummen Widerspruch zu seinen Ausführungen stand.

Das Innere dieses Behältnisses glich jenem in der Chafre-Pyrami-de. Die Oberflächen waren glatt und plan, und, was viel wichtiger war, die Innenecken waren genauso scharf, wie ich es in der Chafre-Pyramide beobachtet hatte. Schon ein Blick genügte, um festzustellen, dass solch ein Artefakt unmöglich mit einer Kugel mit einem Durch¬messer von 20 Zentimetern hergestellt werden konnte!
Genauso unmöglich war es, die Eckradien des Behälters in der Khafre-Pyramide mit derart primitiven Methoden herzustellen. Als ich diesen Eckradius mit meinen Radienschablonen untersuchte, be¬gann ich mit einem 1,27-Zentimeter-Radius und arbeitete mich wert¬mäßig immer weiter herunter, bis der richtige gefunden war. Der Inneneckenradius des Steinbehältnisses in der Chafre-Pyramide be¬trug 3/32 Zoll. Der Radius am Boden, dort, wo die untere Fläche des Behälters mit den Seitenwänden zusammenstößt, betrug 7/16 Zoll. Man muss nicht extra betonen, dass eine Kugel mit einem Durchmes¬ser von 20 Zentimetern nicht in eine Ecke mit einem 3/32-Zoll-Radius oder sogar einem Ein-Zoll-Radius passt.
Ich glaube, ich war noch nie so überrascht wie in dem Moment, als ich in der Großen Galerie filmte. Das Filmen dort war besonders lohnens-wert, weil ich meine Zweifel hatte, dass ich überhaupt in die Große Pyramide hineinkäme. Sie war aufgrund von Restaurierungsarbeiten für Besucher geschlossen, und man ließ uns eine Woche im Unklaren, ob wir sie betreten durften. Aber nach zahlreichen Anrufen und Treffen mit Beamten erhielten wir endlich die Genehmigung.
Während der größte Teil der Gruppe in der Königskammer war, gingen die Videocrew und ich in die Große Galerie, um zu filmen. Ich beschrieb vor der Kamera meine Theorie der Funktionsweise der Großen Galerie. Ich zeigte deswegen auf die Schlitze in den Längs¬rampen dieses Pyramidenhohlraumes, die Kragsteinwände und die Decke. Ich stand genau unter der großen Stufe, die Kamera etwas erhöht gegenüber. Während der Tontechniker sein Gerät justierte, tastete ich mit dem Lichtstrahl meiner Taschenlampe die Wand ab. Da bemerkte ich, dass unterhalb der ersten Kragsteinkante einige Brand¬spuren zu erkennen waren und etwas vom Stein weggebrochen war. Als dann das Kameralicht darauf leuchtete, wurde es erst richtig interessant.

In der gesamten Literatur, die ich gelesen hatte, stand, dass die Große Galerie aus Kalkstein erbaut wurde. Aber was ich hier sah, war Granit. Weiter unten in der Galerie bemerkte ich einen Übergangs-punkt, wo der Fels vom Kalkstein in den Granit überging. Ich betrach¬tete die Decke und sah statt des rauen zerbröckelnden Kalksteins, den man erkennen kann, wenn man die Galerie betritt, in 8,5 Metern Höhe glatten polierten Granit. Das war von immenser Bedeutung für mich. Es ergab nämlich durchaus einen Sinn, dass das Material, das näher am Kraftzentrum lag, resistenter gegen Hitze war.
Dann widmete ich mich mehr den Brandspuren an den Wänden. Es gab schwere Hitzeschäden unter den Kragsteinschichten in Abstän¬den von circa 3,65 Metern, und es schien, als würde sich der Schaden im Zentrum der Brandspuren konzentrieren. Ich zog dann in meiner Vorstellung eine gerade Linie durch die Mitte der Brandspur und verlängerte sie hinunter zur Galerierampe. Das war der Moment, während dem mir Schauer über den Rücken liefen und mir die Haare zu Berge standen. Diese Linie verlängerte sich in der Ausrichtung mit dem Schlitz in der Rampe!
In meinem Buch The Giza Power Plan hatte ich die Theorie aufgestellt, dass sich die harmonischen Resonatoren in diesen Ein¬buchtungen befanden und vertikal zur Decke ausgerichtet waren. Ich schrieb außerdem, dass es eine Wasserstoffexplosion in der Königs¬kammer gegeben haben muss, die zur Stilllegung des Kraftwerks führte. Diese Explosion erklärte viele andere der ungewöhnlichen Erscheinungen, die schon in der Vergangenheit innerhalb der Großen Pyramide bemerkt wurden, und ich vermutete, dass ein furchtbares Feuer infolge dieser Explosion auch die Resonatoren in der Großen Galerie zerstört hatte.
Nur durch das starke Licht der Kamera standen diese Beweise sichtbar und erleuchtet wie nie zuvor vor mir - die verschmorten Beweise, die meine Theorie bestätigten. Dies waren Beweise, nach denen ich noch nicht einmal gesucht hatte.

Sogar jetzt, als ich diesen Artikel gerade fertig schreibe, bekomme ich weitere Bestätigungen dafür, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Auch andere melden sich mit ihren eigenen Nachforschungen, die in die gleiche Richtung gehen, zu Wort. Eine aktualisierte Zusammen¬fassung dieser Aktivitäten muss noch ein wenig warten. Vielleicht kommt sie, wenn die ägyptische Regierung endlich offenlegt, was sie hinter »Gantenbrinks Tür« gefunden hat? Ich bin sehr gespannt, was hinter dieser sogenannten Tür entdeckt wurde. Wenn meine eigene Prognose stimmt, wird ein weiterer Aspekt der Kraftwerkstheorie bestätigt werden.
Es war wirklich ein interessantes Jahr.


zuletzt bearbeitet 23.09.2018 14:43 | nach oben springen

#62

Werkzeuge um die Cheops herzustellen ?

in Pyramiden - Cheopspyramide 23.09.2018 14:22
von Simbelmyne • 31.840 Beiträge



In den vergangenen drei Jahren haben Artefakte, die »Ikonen« der altägyptischen Forschung, neue Bedeutung erlangt. Es gab heftige Debatten und Vertuschungsversuche, ja sogar regelrechte Verschwö¬rungen mit dem Ziel, Tatsachen zu unterdrücken oder bewusst zu missachten, die das konventionelle akademische Gedankengut über vorgeschichtliche Gesellschaften erschüttern könnten.
Aber inzwischen ist eine starke Bewegung entstanden, die sich zum Ziel gesetzt hat, der Welt ein Erbe zurückzugeben, das schon teilweise zerstört und ohne Zweifel falsch verstanden wurde. Diese Bewegung besteht aus Fachleuten der verschiedensten Bereiche, die angesichts einer erbitterten Opposition seitens der Ägyptologen untereinander eng zusammenarbeiten, um eine Veränderung unseres Verständnisses der Vorgeschichte zu erreichen.
Der Widerstand der Ägyptologen hingegen hört sich an wie der letzte Atemzug eines sterbenden Menschen. Werden sie mit einer fachlichen Analyse konfrontiert, versuchen sie ihre geliebten Besitz¬tümer mit Spitzfindigkeiten zu verteidigen, die überhaupt keinen Sinn ergeben. Erst kürzlich verhöhnte ein Ägyptologe in einem Interview andere Kollegen, die eine abweichende Meinung über die Pyramiden vertraten, mit der Behauptung, ihre Ideen seien das Ergebnis über¬drehter Vorstellungen, die wohl durch überhöhten Bierkonsum ent¬standen seien.
Bereits seit Jahrzehnten zieht eine abweichende Strömung, die vermutet, dass die Erbauer der Pyramiden hoch entwickelte Technolo¬gien einsetzten, die herkömmliche Lehrmeinung in Zweifel. Versuche,


Pyramiden mit den herkömmlichen Methoden, die man den Alten Ägyptern zuschrieb, zu erbauen, sind kläglich gescheitert. Die Große Pyramide hat eine Höhe von 147 Metern und besteht teilweise aus 70 Tonnen schweren Granitsteinen, die auf eine Höhe von bis zu 53 Metern angehoben wurden. Die Theoretiker hatten schon große Schwierigkeiten damit, Steine, die nur ein Gewicht von bis zu zwei Tonnen aufwiesen, ein paar Meter anzuheben.
Man fragt sich natürlich, ob diese Versuche, die zeigen sollten, das man mit primitiven Methoden in der Lage ist, die ägyptischen Pyra¬miden zu bauen, nicht eigentlich das Gegenteil beweisen. Die Versu¬che, solche konventionellen Theorien in die Praxis umzusetzen, haben diese Theorien nicht bestätigt. Müssen wir also die Theorie überden¬ken oder sollen wir weiterhin unseren Kindern falsches Wissen vermit¬teln?
Im August 1984 veröffentlichte ich einen Artikel in der Zeitschrift Analog mit dem Titel »Moderne Bearbeitungstechnik im alten Ägyp¬ten«. Dieser Artikel bezog sich auf das Buch Pyramids and Temples of Gizeh, das Sir William Flinders Petrie (der erste Ägyptologe der Welt) 1883 veröffentlichte. Seit der Publikation dieses Artikels hatte ich das Glück, Ägypten zweimal besuchen zu können. Beide Male verließ ich Ägypten mit wachsendem Respekt für die Industrie der alten Pyramidenbauer - eine Industrie, das nur nebenbei, deren Technolo¬gien in der heutigen Welt nirgendwo existieren.
1986 besuchte ich das Kairoer Museum und überreichte dem Direktor eine Kopie meines Artikels und meine Visitenkarte. Er dankte mir freundlich, legte beides in die Schublade zu anderen Sachen und wandte sich ab. Ein anderer Ägyptologe führte mich in den »Werkzeugraum«, um mich in die Arbeitsmethoden der antiken Steinmetze einzuweisen, und zeigte mir einige Werkzeugkästen mit primitiven Kupferwerkzeugen. Ich befragte meinen Gastgeber über das Schneiden von Granit, weil dies das Hauptthema meines Artikels gewesen war. Er erklärte mir, wie ein Spalt in den Granit geschnitten wurde, in den dann mit Wasser getränkte Holzkeile getrieben wurden. Wenn das Holz dann aufquoll, entstand ein solcher Druck, der den Granit dann spaltete. Das erklärte zwar nicht, wie Kupferwerkzeuge in Granit schneiden können, aber er war so begeistert von seinem eige¬nen Vortrag, dass ich ihn nicht unterbrechen wollte.



Das Wachs enthüllt die Präzision der Bearbeitung in einer Ecke eines Steins aus Gizeh.
Ich dachte auch über eine Äußerung des Ägyptologen Dr. I.E.S. Edwards in seinem Buch Ancient Egypt nach. Edwards schrieb dort, um Granit zu schneiden, »wur¬den Äxte und Meißel aus ge¬härtetem Kupfer hergestellt«. Das ist genauso, als würde man sagen, »um diesen Koch¬topf zu zerschneiden, stellten sie Messer aus Butter her«. Mein Gastgeber brachte mich aufgeregt zu einem nahe gelegenen Reisebüro und ermunterte mich, ein Flugzeugticket nach Aswan (Assuan) zu kaufen, »wo«, wie er sagte, »man alle Beweise findet. Sie müssen sich dort die Steinbrüche und den unvollendeten Obelisken anschauen.« Artig kaufte ich mir die Tickets und erreichte Assuan am nächsten Tag.
Die Steinbrüche in Aswan waren sehr aufschlussreich. Der Obelisk wog annähernd 440 Tonnen. Aber die Bearbeitungsspuren, die ich

Hinweise auf die tatsächlichen Methoden, mit denen die Erbauer die Obelisken aus dem Felsgestein brachen: In der Nähe des unvollen¬deten Obelisken in den Steinbrü¬chen von Aswan wurde ein großes Loch in den Felsen gebohrt
dort sah, konnten mich nicht da¬von überzeugen, dass dies die ein¬zige Art und Weise sein sollte, in der die Pyramidenbauer ihre Stei¬ne brachen. In einer Grube, die sich über die ganze Länge des Obelisken hin erstreckt, befindet sich ein großes Loch, das in den felsigen Abhang mit einem Durchmesser von circa 30 Zenti¬metern und einer Tiefe von etwa 90 Zentimetern gebohrt wurde. Das Loch wurde schräg gebohrt, wobei die Spitze in die Grube ein¬drang.
Die Menschen des Altertums mussten Bohrer benutzt haben, um Material aus dem Inneren des Obelisken zu holen, haben die Stege zwischen den Bohrlöchern herausgehauen und die Zacken entfernt. Als ich später auf dem Gizeh-Plateau umherwanderte, beschäftigten mich die Steinbrüche in Aswan immer mehr. (Ich fragte mich auch, warum der Ägyptologe es für notwendig gehalten hatte, dass ich nach Assuan fliege, um sie selbst zu sehen.) Ich befand mich südlich der zweiten Pyramide, als ich eine Fülle von Bearbeitungsspuren ähnlicher Art fand. Die Granitaußensteine, die die zweite Pyramide ummantelt hatten, waren abgenommen worden oder heruntergefallen und lagen in verschiedenen Stadien der Zerstörung und Verwitterung auf der Erde. Typischerweise für alle bearbeiteten Granitsteine waren die glei¬chen Bruchstellen und Bearbeitungsspuren zu erkennen, die ich zuvor in Aswan gesehen hatte.
Diese Entdeckung verstärkte mein Misstrauen in die Gültigkeit der Theorien der Ägyptologen über die Abbaumethoden der alten Pyramidenbauer. Wenn sich diese Bruchspuren eindeutig auf die Menschen zurückführen lassen, die die Pyramiden erbaut haben,
warum würden sie so viele Anstrengungen in eine so immens schwieri¬ge Arbeit stecken, um dann ihr Werk nach der Vollendung zu zerstö¬ren? Es scheint mir eher so zu sein, dass diese Art von Bruch- und Bearbeitungsspuren aus einer späteren Periode stammt und von Men¬schen verursacht wurde, die nur am Granit interessiert waren und denen es egal war, woher sie ihn bekamen.
Primitive Formen der Steinbearbeitung bekommt man in Sakkara zu sehen. Als Touristenattraktion bearbeiten dort Arbeiter Kalkstein¬blöcke. Und es überrascht mich nicht, dass sie Kalkstein für Demons¬trationszwecke verwenden, weil es sich um ein weiches Sediment¬gestein handelt und damit einfach zu bearbeiten ist. Man findet dort natürlich keine Arbeiter, die sich durch Granitgestein arbeiten, ein extrem hartes Eruptivgestein aus Feldspat und Quarz. Jeder Versuch, Granit-, Diorit- oder Basaltartefakte im gleichen Maß zu schaffen wie die Alten, aber mit primitiven Methoden, würde völlig fehlschlagen.
Diejenigen unter den Ägyptologen, die wissen, dass man mit gehärtetem Kupfer kein Granit schneiden kann, haben sich eine andere Methode erdacht. Sie glauben, dass die Alten kleine Diorit-kugeln (ein extrem hartes Eruptivgestein) einsetzten, mit denen sie den Granitstein bearbeiteten.

Wie kann jemand, der Ägypten besucht hat und die wundervollen, aufwendigen und detaillierten Hieroglyphen gesehen hat, die mit erstaunlicher Präzision in Granit- und Dioritstatuen, die einen Durchschnittsmenschen um mehr als fünf Meter überragen, gearbeitet wurden, die Behauptung aufstellen, dass diese durch die Bearbeitung mit Dioritkugeln hergestellt worden sein sollen? Die Hieroglyphen sind mit erstaunlicher Präzision in den Stein gehauen worden, mit Vertiefungen, die eine eckige Struktur aufweisen und tiefer als breit sind. Sie folgen genauen Konturen, und manche weisen Rillen auf, die mit einem Abstand von 0,8 Zentimetern zwischen ihnen verlaufen.
Sir William Flinders Petrie bemerkte dazu, dass diese Rillen nur mit Spezialwerkzeug geschaffen werden können, das in der Lage ist, sich sauber durch den Granit zu arbeiten, ohne den Stein zu zersplit¬tern. Mit kleinen Dioritkugeln zu arbeiten wäre Petrie niemals in den Sinn gekommen. Aber leider hatte Petrie nur die Ausbildung eines Landvermessers, sein Vater war ein Ingenieur. Und so fand er keine Lösung für das Problem und musste die Frage offenlassen.

Es würde uns selbst mit unseren entwickelten Herstellungsverfah¬ren schwerfallen, heute solche Artefakte herzustellen. Die Werkzeuge, von denen behauptet wird, dass sie für die Produktion dieser unglaub¬lichen Artefakte benutzt wurden, kommen technisch noch nicht ein¬mal in die Nähe dessen, was zur Reproduktion vieler der infrage kommenden Artefakte nötig wäre. Neben der enormen Aufgabe, die Steine zu brechen und zuzuschneiden sowie die Große Pyramide und ihre Nachbarn zu errichten, mussten Tausende Tonnen harten Erup¬tivgesteins mit extremer Professionalität und Genauigkeit bearbeitet werden. Steht man ehrfürchtig vor diesen technischen Wunderwerken und bekommt dann einen Kasten mit Kupferwerkzeugen im Kairoer Museum gezeigt, erfüllt einen das schon mit einer Mischung aus Frustration, Sinnlosigkeit und Verwunderung.

Sir William Flinders Petrie erkannte, dass die Werkzeuge für diesen Zweck nicht geeignet waren. Er räumte dies in seinem Buch Pyramids and Temples ofGizeh ein, und er äußerte Bewunderung und ungläubi¬ges Staunen über die Methoden der Alten Ägypter, die sie für das Bearbeiten von hartem Eruptivgestein verwendeten, und schrieb ih¬nen Methoden zu, die »wir erst noch verstehen lernen müssen«. "Warum also brachten moderne Ägyptologen diese erstaunlichen Wer¬ke mit ein paar primitiven Kupferwerkzeugen und kleinen runden Kugeln in Verbindung? Das ergibt überhaupt keinen Sinn!
Bei meinem Besuch des Kairoer Museums fand ich in großem Umfang Hinweise auf Drehmaschinen. Der Deckel eines Sarkophags wies auffällige entsprechende Merkmale auf. Sein Radius wurde durch einen Übergangsradius an den Schultern (Übergang zwischen Wellen und Zapfen) an beiden Enden begrenzt. Die Werkzeugspuren nahe den Eckradien gleichen denen, die ich an Objekten, die einen unter¬brochenen Schnitt aufwiesen, beobachtet habe.
Petrie untersuchte auch die Sägeverfahren der Pyramidenbauer. Er schloss daraus, dass ihre Sägen mindestens drei Meter lang gewesen sein mussten. Es gab auch feine Hinweise auf moderne Sägemethoden an den Artefakten, die Petrie studierte. Der Sarkophag in der Königs¬kammer der Großen Pyramide wies Sägespuren am nördlichen Ende auf, die mit Sägespuren identisch waren, die ich an modernen Granit¬artefakten beobachtet hatte.

Die von Petrie untersuchten Artefakte, die rohrförmige Bohrungen aufweisen, sind die deutlichsten, erstaunlichsten und aufschlussreichs¬ten Beweise, die bislang vorgelegt wurden, um das Wissen und die Technologien zu bestimmen, die in prähistorischen Zeiten eingesetzt wurden. Die alten Pyramidenbauer verwendeten eine Technik zum Bohren von Löchern, die allgemein als Hohlkernbohrung bekannt ist.
Diese Technik hinterlässt einen Bohrkern und ist ein effektives Mittel, Löcher in Gestein zu treiben. Um aufwendigere Vollbohrungen zu vermeiden, bohrten die Steinmetze (ähnlich wie mit einer Lochsä¬ge) bis zur gewünschten Tiefe und brachen dann den verbleibenden Kern aus dem Loch heraus. Aber Petrie untersuchte nicht nur die Löcher, sondern auch die Kerne, die von den Handwerkern, die diese Hohlbohrungen durchführten, beiseitegelegt worden waren. Über die Werkzeugspuren — eine spiralförmige Rille auf einem Kern, der aus einem Loch gebrochen wurde, das in ein Stück Granit gebohrt wurde - schrieb er: »Die Schnittspirale verjüngt sich um 25 Millimeter bei einem Umfang von 15,2 Zentimetern oder um ein Sechzigstel pro Umdrehung, eine erstaunliche Vorschubrate bei Quarz und Feldspat.«
Für das Bohren derartiger Löcher gibt es nur eine Methode, die diese Phänomene erklärt. Lässt man die (geschichtliche) Zeit außer Acht, in der diese Artefakte geschaffen wurden, deutet die Analyse der Beweise eindeutig auf Ultraschalltechnologien. Dies ist die Methode, die ich in meinem Artikel von 1984 vorschlug, und bis heute war niemand in der Lage, sie zu widerlegen.

1994 schickte ich eine Kopie dieses Artikels an Robert Bauval (Autor des Buches Das Geheimnis des Orion), der sie wiederum an Graham Hancock (Autor des Buches Die Spur der Götter: Das sensatio¬nelle Vermächtnis einer verschollenen Hochkultur) weitergab. Nach ei¬ner Reihe von Gesprächen mit Hancock wurde ich schließlich nach Ägypten eingeladen, um an einem Dokumentarfilm zusammen mit ihm, Bauval und John Anthony West mitzuwirken. Am 22. Februar 1995 um neun Uhr morgens stand ich zum ersten Mal vor der Kamera.
Weil ich dieses Mal den ausdrücklichen Wunsch hatte, die Beson¬derheiten zu untersuchen, die ich bei meiner vorherigen Reise ent¬deckt hatte, nahm ich einige Werkzeuge mit: eine flache Lehre aus Stahl — sie ist 15,3 Zentimeter lang und sechs Millimeter dick (mit geschliffenen Kanten von 0,005 Millimetern) -, einen Tiefenmesser, eine Draht-Konturlehre, eine Vorrichtung, mit der sich Formen ab¬nehmen lassen, und härtendes Wachs.
Während meines Aufenthaltes konnte ich einige Artefakte der alten Pyramidenbauer vermessen, was nicht den Hauch eines Zweifels daran ließ, dass sie weit entwickelte und ausgefeilte Werkzeuge und Metho¬den einsetzten. Das erste Objekt, das ich einer genauen Untersuchung unterzog, war der Sarkophag in der zweiten (Chafre-/Chephren-) Pyramide auf dem Gizeh-Plateau.
Ich kletterte in den Sarkophag, mit Taschenlampe und Lehre bewaffnet, und war überrascht, wie völlig glatt und eben die Innenflä¬chen des Gebildes waren. Ich legte die Kante der Lehre direkt an die Fläche an und leuchtete mit meiner Taschenlampe dahinter. Es kam kein Licht durch die Übergangsstelle. Wie ich die Lehre auch bewegte - parallel, vertikal, horizontal — oder ob ich sie auf der Fläche hin- und herschob wie bei der Untersuchung einer Präzisionsoberfläche, ich konnte keine Unebenheiten auf der perfekten glatten Oberfläche entdecken. Auch eine Gruppe spanischer Touristen fand dies äußerst interessant. Ihre Mitglieder standen um mich herum, als ich gerade aufgeregt in mein Aufnahmegerät sprach: »Das ist die Präzision des Raumfahrtzeitalters!«

Die Reiseführer wurden ebenfalls sehr lebhaft. Aber das lag wahr¬scheinlich daran, dass sie dachten, ein lebender Ausländer sollte sich nicht dort aufhalten, wo ein toter Ägypter begraben sein sollte, und so stieg ich wieder aus dem Sarkophag aus und setzte meine Untersu¬chung von außen fort. Es gab viele Stellen an diesem Artefakt, die ich untersuchen wollte, aber leider bekam ich dazu keine Erlaubnis.
Die Gedanken rasten durch meinen Kopf, als ich mich in den Einstiegsschacht zwängte und dann wieder herauskletterte. Dabei fragte ich mich aufgewühlt: Das Innere eines großen Granitbehält¬nisses, bearbeitet mit einer Perfektion, wie wir sie nur von Präzisions¬oberflächen kennen? Wie haben sie das bewerkstelligt? Es ist unmög¬lich, so etwas von Hand zu schaffen.
Hatte mich dieses Artefakt schon schwer beeindruckt, hinterließen weitere Objekte und Fundstücke, die an einer anderen Stelle in den Felstunneln am Serapis-Tempel in Sakkara, wo sich auch die Stufen¬pyramide und das Grab Djosers befinden, gefunden wurden, einen noch tieferen Eindruck. In diesen dunklen staubigen Tunneln befinden sich 21 riesige Basaltgehäuse. Jedes von ihnen wiegt ungefähr 65 Tonnen, und sie sind mit der gleichen Präzision wie der Sarkophag in der Zweiten Pyramide gefertigt.
Das letzte Artefakt, das ich untersuchte, war ein Stück Granit, über das ich buchstäblich stolperte, als ich später an diesem Tag über das Gizeh-Plateau streifte. Nach einer vorläufigen Untersuchung dieses Objekts zog ich den Schluss, dass die alten Pyramidenbauer Maschi¬nen benutzt haben müssen, die genauen Konturen dreidimensional folgten, um das Werkzeug zu steuern, das dies geschaffen hat. Sieht man einmal von der unglaublichen Präzision ab, könnten normale glatte Oberflächen, die nichts als einfache Geometrie darstellen, mit einfachen Methoden erklärt werden. Aber dieses Granitstück wirft über die naheliegende Frage — welches Werkzeug wurde hier zum Schneiden benutzt? — hinaus die weitreichendere Fragestellung auf: Wie wurde das Schneidewerkzeug gesteuert} Diese Entdeckungen ha¬ben mehr Bedeutung für das Verständnis der Technologien, die von den alten Pyramidenbauern eingesetzt wurden, als alles, was bisher entdeckt wurde.
Die Interpretationen dieser Artefakte gehören in die Hände von Ingenieuren und Technologen. Als ich diese Untersuchungsergebnisse einer örtlichen Ingenieursvereinigung vortrug, erfüllte mich die Reak¬tion meiner Zuhörer mit Genugtuung. Sie erkannten sofort die Be¬deutung und stimmten meinen Schlussfolgerungen zu. Mein Schwer¬punkt lag auf den Herstellungsmethoden, einige Ingenieure fragten, wobei sie die von den Ägyptologen vorgeschlagenen Nutzungen für diese Artefakte ignorierten: »Wofür haben sie sie benutzt?« Sie waren von dem, was sie sahen, stark beeindruckt.

Die Interpretation und das Verständnis des Technologieniveaus einer Zivilisation kann und darf nicht von der Bewahrung der schrift¬lichen Aufzeichnungen über jede einzelne Technik, die sie hervorge¬bracht hat, abhängen. Die Muttern und Bolzen, die heutzutage bei uns produziert werden, sagen nicht viel über unsere Gesellschaft aus. Und eine in Stein gehauene Inschrift wird eher eine ideologische Botschaft übermitteln, als die Technik zu beschreiben, mit der sie hergestellt wurde. Aufzeichnungen über die Technologien, die von unserer modernen Zivilisation entwickelt wurden, sind auf Medien gespeichert, die sehr leicht zerstörbar sind und eine weltweite Katastrophe wie einen Atomkrieg oder eine neue Eiszeit nicht überstehen würden.
Folglich kann die Interpretation einer handwerklichen Methode einer Kultur nach mehreren tausend Jahren genauer sein als die Interpretation ihrer dazugehörigen Sprache. Die Wissenschafts- und Technologiesprache besitzt nicht die gleiche Freiheit wie die normale Sprache. Auch wenn die Werkzeuge und Maschinen diese Jahrtausen¬de nach ihrem Einsatz nicht überlebt haben, müssen wir nach objekti¬ver Analyse der Beweise davon ausgehen, dass sie offensichtlich exis¬tierten.


zuletzt bearbeitet 15.12.2018 15:23 | nach oben springen

#63

technische Vorraussetzungen zum Bau der Cheops Pyramide herzustellen ?

in Pyramiden - Cheopspyramide 25.09.2018 10:08
von Simbelmyne • 31.840 Beiträge





Wenn es ein Gebiet innerhalb der Erforschung antiker Zivilisationen gibt, das die technologischen Fähigkeiten einer hoch entwickelten prähistorischen Gesellschaft unter Beweis stellt, dann ist es das Studium der technischen Voraussetzungen, die für die Produktion vieler der granitenen Artefakte, die in Ägypten gefunden wurden, erforderlich sind.
Meine eigene Untersuchung der Herstellungsmethoden für diese Artefakte begann 1977, und mein Artikel »Advanced Machining in Ancient Egypt« wurde 1984 das erste Mal im Magazin Analog veröffentlicht. Dieser Artikel wurde später ausgearbeitet und bildete zwei Kapitel meines Buches The Giza Power Plant: Technologies of Ancient Egypt. Als dieses Werk populärer wurde und weite Kreise zog, war es nur eine Frage der Zeit, dass das orthodoxe Lager versuchen würde, die Bedeutung der Artefakte herunterzuspielen und damit meine Arbeit zu diskreditieren.
Wenn auch erfolglos, so waren diese Versuche doch spitzfindig und zu offensichtlich:
1. Es wurden Dokumentarfilme gedreht, die den Versuch darstell¬ten, die Ansichten der Ägyptologen zu untermauern, denen zufolge die wunderbaren Granitartefakte durch das Bearbeiten mit harten Steinkugeln entstanden seien.

2. Ein Steinmetz namens Denys Stocks wurde eigens nach Ägypten geschickt, um zu demonstrieren, wie man mit Kupfer und Sand und immensem manuellen Aufwand Löcher und Rillen in Granit arbeiten kann. Sehr zur Zufriedenheit der orthodoxen Anhänger war er damit erfolgreich.
3. Autoren, die von sich behaupten, Anhänger alternativer Ideen zu sein, schrieben ein Buch mit dem Titel Giza: The Truth. Obwohl sie keine handwerkliche oder ingenieurtechnische Aus¬bildung besaßen, entschlossen sich Ian Lawton und Chris Ogilvie-Herald, einen Ansatz zu wählen, der zu meinen Ideen im Widerspruch steht und die orthodoxen Ansichten bestärkt.

In jedem der oben genannten Fälle stimmten die begrenzte Perspektive und eine inkompetente Analyse der vorliegenden Beweise wohl eher
mit den Beurteilungen ihrer eigenen Fachkollegen überein, aber nicht mit den Erfahrungen meiner Fachkollegen, die Techniker sind und sich täglich mit solchen Aufgaben befassen. Tatsächlich gibt es einen Konsens innerhalb der zweiten Gruppe, dass die erste vollkommen falsch liegt. Aber keiner von uns ist perfekt, und jeder hat seine Achillesferse.
Rückblickend muss ich zugeben, dass ich wohl damals mit meiner Analyse zu weit ging, als ich behauptete, dass eine Ultraschallbearbei¬tung das Artefakt produziert habe, das als Bohrkern Nr. 7 bekannt ist. Meine These der Ultraschallbearbeitung beruhte auf Sir William Flinders Petries Buch Pyramids and Temples ofGizeh. In diesem Buch beschreibt Petrie ein Artefakt mit Spuren eines Bohrprozesses, der eine spiralförmige Rille im Granit hinterließ, die zeigte, dass der Bohrer mit einer Vbrschubrate von 2,5 Millimetern pro Umdrehung des Bohrkopfes in den Granit eindrang.
Meine Überzeugung geriet ins Wanken, als ich in dem Buch Giza: The Truth las, zwei Forscher, John Reid und Harry Brownlee, hätten meine Thesen über die Methoden, mit denen die Alten Ägypter Granit bohrten, erfolgreich widerlegt. Nach einer physikalischen Untersu¬chung dieses Artefaktes stellten sie fest, dass diese Rillen keine spiral¬förmigen Rillen waren, sondern einzelne Ringe darstellen, wie man sie auf Bohrkernen sieht, die man heute in jedem Steinbruch in England findet. Eine Abbildung dieses Bohrkerns in dem Buch Giza: The Truth war so gestaltet, dass sie ihre Behauptung zu untermauern schien, aber ich konnte sie nicht widerlegen, weil ich noch nicht einmal im gleichen Raum mit dem Bohrkern gewesen war, geschweige denn ihn direkt untersucht hatte.
Ich war also gezwungen, mich den Beobachtungen von Reid und Brownlee so lange zu beugen, bis ich die Möglichkeit bekam, eine detaillierte Untersuchung dieses Objekts durchzuführen, was mehr als eine bloße Inaugenscheinnahme erforderte. Und selbst wenn die bei¬den ihre Beobachtungen nur auf die Abbildung in dem Buch Giza: The Truth stützten, hatte ich nichtsdestoweniger noch eine Reihe von Fragen bezüglich dieser Beobachtungen. Man kann dort, wie schon erwähnt, eine Abbildung eines abgestumpften Kegels (den genannten Bohrkern Nr. 7) mit Rillen, die hineingeschnitten wurden, erkennen. Nachdem ich diesen Bericht gelesen hatte, stellte ich sofort eine
Erklärung auf meine Internetseite, in der ich alle Behauptungen, die ich über Ultraschallbearbeitung dieser Löcher und Kerne aufgestellt hatte, widerrief und bekannt gab, dass ich jetzt selbst diesen Bohrkern untersuchen wollte.
Am 10. November 1999 flog ich von Indianapolis nach England. Mein Webmaster Nick Annies hatte mit dem Petrie-Museum, das eigentlich wegen akademischer Forschungsarbeiten geschlossen war, einen Termin für die Untersuchung des Bohrkerns vereinbart. Nick und ich nahmen den Zug zum King's Cross am Montag, den 15. November 1999. Nach einem kurzen Spaziergang zum Londoner University College standen wir um halb elf auf den Eingangsstufen des Petrie-Museums, wo wir auf einen freundlichen Pförtner stießen, der uns riet, bis zur Öffnung des Museums noch eine Tasse Tee zu trinken, und uns den Weg zur Cafeteria zeigte. Dort gab es nicht nur Tee, sondern auch ein gutes englisches Frühstück.

Dann war die Zeit reif für den berüchtigten Bohrkern Nr. 7. Obwohl ich schon 15 Jahre lang über diesen Bohrkern gesprochen und geschrieben hatte, ging es jetzt nicht um den ehrfurchtsvollen Besuch eines heiligen Reliktes, wie man vielleicht erwarten würde. Ich war weder besonders aufgeregt, als ich das Artefakt in meine Hände nahm, noch war ich von seiner Größe und seinem Charakter beein¬druckt. Um die Wahrheit zu sagen, ich war zutiefst enttäuscht, und er ließ mich ungerührt. Mit dem alten Peggy-Lee-Song Is that all there is? im Kopf starrte ich auf dieses unbedeutend aussehende Gesteinsstück, das eine erhitzte Debatte im Internet, in Wohnzimmern und Pubs rund um den Globus ausgelöst hatte.
Als ich auf die rauen Rillen auf seiner Oberfläche schaute, dachte ich bei mir: »Wie soll ich darin einen Sinn erkennen?« und »Was hat Petrie sich dabei gedacht?« Ich schaute Nick Annies an, der mir gegenüberstand. Er hatte einen Blick im Gesicht, der mich an den meiner Mutter erinnerte, als ich im Alter von acht Jahren in ihrem Gesicht Trost suchte, weil ich auf einem Operationstisch lag und mir eine Warze auf der Handfläche mit einer langen heißen Nadel wegge¬brannt wurde.
Nicht ein Wort wechselten wir, als ich mein Schuldbekenntnis an die Welt formulierte. Ich hatte einen Riesenfehler gemacht, als ich Petries Schriften vertraute. Der Bohrkern sah genauso aus, wie Reid und Brownlee ihn beschrieben hatten. Die Rillen hatten nicht die entfernteste Ähnlichkeit mit dem, was Petrie beschrieben hatte. Mit der Wahrheit, die dort ruhte, wo einst die Warze wuchs, war ich in der Zeit eingefroren.
Resigniert machte ich weiter und untersuchte die Breite der Rillen mit einem 50-fach vergrößernden Handmikroskop, das über ein fein abgestuftes Messkreuz verfügte, dessen Genauigkeit von 0,025 bis 2,54 Millimetern reichte. An diesem Punkt war ich mir sicher, dass Petrie mit der Auswertung dieses Stückes völlig falsch lag. Der Abstand zwischen den Rillen, die in der ganzen Länge des Bohrkerns eingeritzt waren, lag zwischen ein und zwei Millimetern. Ich war am Boden
zerstört, dass Petrie sogar die Abstände zwischen den Rillen falsch gemessen hatte. Jede weitere Messung hielt ich für reine Formsa¬che. Ich müsste meine These von den fortchrittlichen maschinellen Bearbeitungsme¬thoden fallen lassen, wenn sich die von Petrie genannte Vorschubrate von 2,5 Millimetern pro Umdrehung nicht bestätigen ließ. Trotz- dem fuhr ich mit meiner Untersuchung fort.
Die Kristallstruktur des Bohrkerns unter dem Mikroskop konnte ich nicht beurteilen. Ich konnte nicht mit der gleichen Sicherheit wie Petrie sagen, dass die Rille tiefer durch den Granit als durch den Feldspat verlief. Ich bemerkte, dass es einige wenige Stellen gab, an denen der Biotit (schwarzer Glimmerton) aus dem Feldspat gerissen worden war, in einer ähnlichen Art und Weise, wie sie schon an anderen Artefakten in Ägypten vorgefunden wurde. Aber ansonsten verlief die Rille sauber durch andere Bereiche ohne solche Reißspuren, sodass ich wiederum Brownlees Behauptung unterstützen musste, dass eine Zerspankraft, die auf das Material ein¬wirkt, die Kristalle vom Feldspat-Substrat wegreißen kann.

Dann maß ich die Tiefe der Rillen. Dafür brauchte ich ein Tiefen-anzeigergerät mit einer dünnen Spitze, um in den engen Spalt zu gelangen. Das Gerät arbeitete so, dass es eine Nullstellung erlaubte, wenn es auf eine ebene Oberfläche ohne irgendwelche Abweichungen gesetzt wurde. Wurde das Gerät über eine Vertiefung geschoben, schob sich die federbelastete Spitze des Anzeigers in die Rille, was die Anzeigernadel bewegte und die genaue Tiefe anzeigte.
Die Tiefe der Rillen lag zwischen 0,05 und 0,13 Millimetern. (Weil es eindeutig Unregelmäßigkeiten in einigen Bereichen um den Bohr¬kern gab, lag die Messung eigentlich zwischen 0 und 0,13 Millime¬tern.) Dann kam die entscheidende Frage: War diese Rille eine Spirale oder ein horizontaler Ring um den Bohrkern? Ich hatte mich den Behauptungen von Reid und Brownlee gebeugt, dass diese Rillen horizontal waren, und ich war mir zu diesem Zeitpunkt schmerzlich bewusst, dass es das Richtige war, was ich getan hatte. Es war Petries Beschreibung der spiralförmigen Rille, die den Bohrkern Nr. 7 von modernen Bohrkernen unterschied. Es handelte sich um eines derHauptmerkmale, auf die ich meine These der Ultraschallbearbeitung stützte. Aber was ich jetzt in meinen Händen hielt, schien Reids und Brownlees Einwände gegen meine Theorie zu stützen, weil sie sagten, dass der Bohrkern jedem anderen Bohrkern aus einem Steinbruch ähnlich sieht.
Ein weißer Baumwollfaden ist das perfekte Werkzeug, wenn man nach einer spiralförmigen Rille sucht. Und warum soll man nicht einen Faden einsetzen, wenn man nach der Bestätigung für einen Gedankengang sucht?* Vorsichtig legte ich ein Ende des Fadens in eine Rille, den Nick dann mit Klebeband befestigte. Ich schaute durch meine zehnfach vergrößernde Kopflupe und drehte den Bohrkern in meiner linken Hand, wobei ich mit meiner rechten Hand sicherstellte, dass der Faden in der Rille blieb. Die Rille wies beim Umlauf um den Bohrkern unterschiedliche Tiefen und an einigen Stellen kleine Krat¬zer auf, die ich wahrscheinlich mit bloßem Auge niemals entdeckt hätte. Als das andere Ende des Fadens erreicht war, konnte ich sehen, dass das, was Petrie über diesen Kern geschrieben hatte, nicht ganz stimmte.

Petrie hatte eine einzelne spiralförmige Rille beschrieben, die eine Steigung von 2,5 Zentimetern hatte. Was ich nun sah, war nicht eine einzelne spiralförmige Rille, sondern es waren zwei. Der Faden wand sich in der Rille um den Bohrkern und lag circa drei Zentimeter über seinem Anfang. Erstaunlicherweise gab es noch eine weitere Rille, die sich sauber dazwischengelegt hatte.
Ich wiederholte den Test an sechs oder sieben anderen Stellen des Bohrkerns mit den gleichen Ergebnissen. Die Rillen wurden im Uhr¬zeigersinn geschnitten, wenn man vom kleinen Ende zum größeren schaut — also von oben nach unten. Die Rillen waren einheitlich tief oben am Bohrkern wie auch unten. Auch die Steigung war gleichförmig oben wie unten, mit klar zu erkennenden Merkmalen, wo der Bohrkern aus dem Loch gebrochen wurde.
Es handelte sich nicht um horizontale Furchen oder Ringe, wie es im Buch Giza: The Truth stand, sondern um spiralförmige Rillen, die sich wie ein zweifacher Faden den Bohrkern hinunterwanden.

Um diesen Bohrkern nachzubilden, sollte die Bohrmethode Fol¬gendes produzieren:
- eine im Uhrzeigersinn erzeugte doppelte spiralförmige Rille, die von oben nach unten mit einer Steigung von 2,8 bis 3,0 Millimetern verläuft,
- eine Rille mit einer Tiefe von 0 bis 0,13 Millimetern,
- eine Verjüngung von oben nach unten. Einige Kratzspuren am Quarz sind akzeptabel.
Ich war von der Tiefe der Rille stark beeindruckt, und so fuhr ich nach meiner Rückkehr zu einem Werkzeugmacher namens Don Reynolds, der gerade an einer Flächenschleifmaschine arbeitete. Ich fragte ihn nach einem Diamant-Schleifscheibenabrichter (diese werden zum Schleifen von Karborundumgestein und anderen Arten von Schleif¬scheiben benutzt.) Er hatte tatsächlich einen, der wenig benutzt wor¬den war und eine scharfe Spitze aufwies. (Diese Industriediamanten werden in einen Stahlschaft gesteckt, der dann so fixiert wird, als säße er auf einem Magnetfutter.) Ich fragte Reynolds, wie tief seiner Ein¬schätzung nach die Rille sein würde, die er mit einem Diamanten in ein Stück Granit kratzen könnte. Er entgegnete: »Lass es uns heraus¬finden!«
Wir gingen zu einer Granitplatte, und ich warnte ihn noch scherz¬haft, es nicht auf der Arbeitsplatte zu versuchen. Mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, ritzte Don mit der Diamantspitze einen zehn Zentimter langen Kratzer auf die Platte. Wir fühlten beide den Kratzer mit den Fingern. »Was meinst du, wie tief er ist?«, fragte ich. »Oh, zwischen 0,08 und 0,13 Millimeter«, meinte er. »Lass es uns nachprü¬fen«, schlug ich vor. Don befestigte einen Anzeiger an einem Oberflächenmesser und bewegte die feine Nadelspitze über die Ober¬fläche. Als sie die Rille passierte, ging die Nadel hinein, und das Gerät zeigte nur 0,025 Millimeter an.

Der Grund, warum ich das alles an dieser Stelle in dieser Ausführlichkeit zur Sprache bringe, ist, dass behauptet wurde, wenn der Bohrkern eine spiralförmige Rille aufweisen würde, dann sei sie auf den seitlichen Druck eines sich drehenden Bohrers zurückzuführen, der schnell aus dem Loch gezogen wurde. Mit meiner 38-jährigen Erfahrung kann ich mir aber aus den folgenden Gründen nicht vorstellen, dass das auch nur im Entferntesten möglich ist:
1. Diese Idee geht von einer Zentrifugalkraft aus, die die Rille schneidet, wenn der Bohrer herausgenommen wird und an einer erweiterten Öffnung vorbeikommt. Um eine größere Zen¬trifugalkraft zu erreichen, müsste der Bohrer sich schneller drehen.
2. Es gäbe nicht genug Seitenkräfte, um eine Rille in Granit mit einer Tiefe von 0,025 Millimetern zu schneiden. So einfach ist das.
3. Hat ein drehender Bohrschaft zu großen Spielraum in einem Lager, wird der Bohrer den Weg des geringsten Widerstandes suchen, und der wäre in diesem Fall weg vom Granit.
4. Petries Beobachtung war richtig, als er behauptete, dass das wegen der Staubbildung zwischen der Röhre und dem Granit nicht der richtige Weg sei, eine Rille zu erzeugen.

Warum eine solche Aufregung um einen kleinen unbedeutenden Bohrkern? Weil er als der schwächste Punkt meiner Arbeit gesehen wurde und deshalb am ehesten angefochten werden konnte. Sie diente auch dazu, die Aufmerksamkeit von anderen bedeutenderen Artefak¬ten, die ich beschrieben hatte, abzulenken. Deshalb fordere ich das orthodoxe Lager hiermit auf, Petries Bohrkern Nr. 7 jetzt einfach zu vergessen und Erklärungen über all die anderen Artefakte zu liefern, die ich in meinem Buch beschreibe. Ich fordere es außerdem auf, uns zu zeigen, wie die Alten Ägypter in dem harten Granit, Diorit, Basalt und Schiefer eine so unglaubliche Präzision und Geometrie erreichten - und zwar mit den Werkzeugen, von denen sie behaupten, die Ägypter hatten sie verwendet.
Sie werden es nicht können.
Weil das, liebe Freunde, die Arbeiten einer hoch entwickelten Zivilisation sind.


zuletzt bearbeitet 15.12.2018 15:33 | nach oben springen

#64

RE: technische Vorraussetzungen zum Bau der Cheops Pyramide herzustellen ?

in Pyramiden - Cheopspyramide 15.10.2018 20:07
von Simbelmyne • 31.840 Beiträge

Neueste Erkenntnisse zu den Pyramiden - (Däniken, Bauval, Görlitz)


zuletzt bearbeitet 15.10.2018 20:08 | nach oben springen

#65

Entlastungskammern

in Pyramiden - Cheopspyramide 15.12.2018 15:19
von Simbelmyne • 31.840 Beiträge




WAS VERSTANDEN DIE PYRAMIDENBAUER UNTER "ENTLASTUNG ?

Als Oberst William Richard Howard-Vyse 1836 die Große Pyramide erforschte, hielt er sich auch in einem engen Raum oberhalb der Königskammer auf und untersuchte eine rätselhafte Schicht von Granitbalken, die jenen Granitbalken ähnelten, die die Decke der Königskammer unter ihm bildeten. Dieser enge Raum wird nach Nathaniel Davison, der sie 1765 entdeckte, »Davisons-Kammer« genannt.
Howard-Vise, der Berichten zufolge 10 000 Pfund von seiner Familie für diese Forschung erhalten hatte, aber auch dafür, dass er seine Familie nicht länger mit seiner Gegenwart belästigte, war entschlossen, eine bedeutende Entdeckung zu machen, hatte damit aber bislang kein Glück. Die Granitschicht über seinem Kopf gab ihm den verlockenden Hinweis, dass sich dahinter möglicherweise noch etwas be¬fand. Er bemerkte einen Spalt zwischen den Deckenbalken und vermutete, dass sich noch eine weitere Kammer über ihm befand. Dass er ein ein Meter langes Schilfrohr, ohne auf Widerstand zu stoßen, durch den Spalt schieben konnte, schien darauf hinzudeuten, dass es einen weiteren Raum über ihm geben müsste.
Howard-Vise und seine Helfer versuchten sich durch den Granit zu arbeiten, um herauszufinden, ob es über ihnen noch eine weitere Kammer gab. Schon nach kurzer Zeit merkten sie, dass ihre Hämmer und gehärteten Stahlmeißel nicht das richtige Werkzeug für die Bearbeitung des roten Granits waren und sie wichen auf Schießpulver aus. Ein Arbeiter aus der Gegend, dessen Sinne durch Alkohol und Haschisch benebelt waren, setzte die Sprengladungen ein und sprengte so viel Stein weg, bis eine weitere Kammer zum Vorschein kam.

Eine Decke aus monolithischen Granitbalken, ähnlich wie in der Davisons-Kammer, überspannte die neu entdeckte Kammer und deu¬tete für Howard-Vise an, dass sich möglicherweise noch eine weitere Kammer über ihnen befand. Nachdem sie sich dreieinhalb Monate lang und auf eine Höhe von zwölf Metern hochgesprengt hatten, entdeckten sie drei weitere Kammern, also insgesamt fünf
Die oberste Kammer verfügte über ein Giebeldach aus großen Kalksteinblöcken. Für den Bau dieser fünf Kammern verwendeten die Alten Ägypter 43 Granitblöcke, von denen jeder bis zu 70 Tonnen wog. Die roten Granitbalken wurden rechtwinklig und parallel auf drei Seiten geschnitten, nur auf der obersten Oberfläche wurden sie nicht bearbeitet, die deswegen rau und uneben war. Einige der Balken wiesen Bohrlöcher in ihrer Oberseite auf.
In diesem Kapitel werden wir den Hinweisen und Versuchen nachgehen, die Gründe für diesen phänomenalen Aufwand an Res¬sourcen sowohl aus der konventionellen als auch der alternativen Perspektive herauszufinden. Die enormen Anstrengungen bedenkend, die erforderlich waren, diese riesigen Monolithe auf das Gizeh-Plateau zu schaffen, werden wir fragen: »War diese ganze Arbeit im Rahmen der über die Große Pyramide aufgestellten Hypothese wirklich notwendig?«

Selbst nach heutigen Maßstäben stellen das Herausbrechen und der Transport über eine Strecke von 800 Kilometern von auch nur einem der 43 Granitbalken, die über der Königskammer eingebaut wurden, keine leichte Aufgabe dar. Nun haben die Alten Ägypter diese Aufgabe nicht einmal, sondern viele Male bewältigt. Aber das Gewicht von 70 Tonnen erreicht noch nicht die Grenze dessen, wozu die Ägypter in der Lage waren. Riesige Obelisken mit einem Gewicht von bis zu 400 Tonnen wurden aus dem Steinbruch gehauen, transportiert und aufgestellt. Howard-Vise vermutete, dass der Grund für die fünf übereinandergebauten Kammern in der Entlastung des Flachdachs der Königskammer zu suchen war, über dem sich Tausende von Tonnen schweren Mauerwerks türmten.

Wenn auch die Mehrzahl der Forscher nach Howard-Vise diese Vermutung im Großen und Ganzen akzeptiert hat, gibt es auch
andere, einschließlich des weltweit ersten Ägyptologen, Sir William Petrie, die diese Meinung nicht teilten. Entscheidende Überlegungen wecken Zweifel an dieser Theorie und beweisen, dass sie nicht stimmt.
Dazu muss bedacht werden, dass es an anderen Stellen in der Pyramide effizientere und weniger komplizierte Techniken beim Bau der Kammern gibt. Die Königinnenkammer widerlegt das Argument, dass die über der Königskammer liegenden »Entlastungskammern« gebaut wurden, um ein Flachdach zu ermöglichen. Das Gewicht des Mauerwerks, das auf der Königinnenkammer lastet, ist größer als das Gewicht über der Königskammer, was daran liegt, dass diese Kammer unter der Königskammer liegt.

Wenn für die Königinnenkammer ein Flachdach vorgesehen gewe¬sen wäre, wäre es eine sehr sichere Methode gewesen, diesen Raum mit der Art von Balken zu überspannen, die über der Königskammer liegen. Die Konstruktion der Königinnenkammer beruht auf freitra¬genden Kalksteinblöcken, die das Gewicht des sich darüber befinden¬den Mauerwerks auf die Außenseite der Wände übertragen. Ein Dach ähnlich dem in der Königskammer könnte dieser Bauweise angefügt werden, und wie die Balken über der Königskammer würden diese Balken auch nur ihr eigenes Gewicht tragen müssen.
Als die Erbauer der Großen Pyramide die Königskammer konstru¬ierten, kannten sie sicherlich die einfacheren Methoden für das Bauen eines Flachdachs. Der Gestaltung der Anlage der Königskammer müssen also andere Überlegungen zugrunde liegen. Welcher Art waren diese Überlegungen? Warum gibt es fünf übereinandergelagerte Schich¬ten aus monolithischen Granitbalken, von denen jeder 70 Tonnen wiegt? Man muss sich den unglaublichen Willen und die Energie vorstellen, die dafür nötig waren, einen der Granitblöcke 53 Meter hoch in die Lüfte zu heben! Es muss einen weitaus höheren Zweck geben, um so viel Zeit und Energie zu investieren.

Ich habe das eben erwähnte Argument in meinem Buch The Gizeh Power Plant angeführt. Seit seiner Veröffentlichung ist die umstrittene Meinung, die ich äußerte, offensichtlich in einem Internetforum diskutiert worden, weil ich eine E-Mail eines Ägyptologiestudenten namens Mikey Brass erhielt, in der es einen Link zu einer Übersetzung eines Artikels aus einem deutschen Magazin gab. Einem Teilnehmer der Diskussion, wurde die Frage gestellt: »Warum gibt es so viele Schichten?« Er antwortete: »Ich wurde schon an anderer Stelle nach der Königskammer gefragt und warum die fünf Entlastungskammern nötig waren, um das massive Gewicht über der Königskammer zu verteilen. Meine Antwort darauf war: Ich weiß es einfach nicht. Eine gute Antwort auf diese Frage findet man in Göttinger Miszellen 173, wo es heißt: >Die alte Methode der Verwendung von Kragsteinen lenkte die Kraft des Gewichtes direkt auf die Mauern einer Kammer. Die neue und hier zum ersten Mal eingesetzte Bauwei¬se des Giebeldaches lenkt diese Kräfte nach unten und seitwärts. Hätten die Ägypter das Giebeldach direkt auf die Decke gesetzt wie bei der Königinnenkammer, hätten die seitlich wirkenden Kräfte die große Galerie zerstört. Deshalb mussten sie den Giebel über die obere Schicht der Konstruktion der Galerie bauen. Die einfachste Art, das zu bewerkstelligen, bestand darin, kleine Kammern zu stapeln, und wenn man sich einen Querschnitt anschaut, sieht man, wie die Seitenkräfte des Daches gut über das Dach der Galerie hinausragen.

Oberflächlich betrachtet erscheint die oben erstellte Hypothese plausibel. Aber sie ist ein Konstrukt, das auf falschen Annahmen und einer unvollständigen Analyse der Anlage der Königskammer beruht. Bevor wir sie also als Tatsache akzeptieren, sollten wir Folgendes bedenken:
Die Hypothese geht davon aus, dass die dynamischen Seitenkräfte der Richtung der gewinkelten Blöcke folgen und dass diese Seiten¬kräfte weiter ansteigen werden, je mehr Steine auf die gegiebelten Blöcke gebaut werden. Gemäß dieser Hypothese würde jeder weitere angebaute Steinblock über der Königskammer den seitlichen Druck erhöhen und gegen das südliche Ende der großen Galerie drücken.
Die Zeichnung auf Seite 364 zeigt eine mechanische Anordnung, die vielen mit Herstellungsprozessen vertrauten Technikern bestens bekannt ist. Sie gibt eine Stahlplatte wieder, die in einem V-Block ruht. Wenn wir die obige Hypothese für richtig halten, müsste die Platte auf die Oberfläche A drücken und eine seitliche Bewegung verursachen.
Im Ruhezustand wird die Platte mehr Druck auf die gegenüberlie¬gende Fläche ausüben, was mit dem Gravitationszentrum des Stückes zusammenhängt. Außer der Gravitation gibt es keine anderen dyna¬mischen Kräfte, die dort wirken. Es gibt nur das Eigengewicht, das gemäß den jeweiligen Gravitationszentren verteilt wird.

Wenn ein Objekt auf eine schiefe Ebene gelegt wird, hat es durch die Gravitationskräfte, die auf es einwirken, das Potenzial, sich die schiefe Ebene hinunterzubewegen. Diese Bewegung hält so lange an, bis sie auf einen Widerstand stößt, dann endet die kinetische Energie, die diese Bewegung verursacht.
Die Blöcke des Giebeldaches über der Königskammer liegen auf einer schiefen Ebene, die in die Kernblöcke geschnitten wurde. Geht man jetzt davon aus, dass, wie in der Königinnenkammer, das Gravitationszentrum dieser Blöcke außerhalb der Kammerwände liegt, können die Blöcke als Ausleger bezeichnet werden, wobei es keinen Druck an der Spitze gibt, wo die gegenüberliegenden Blöcke zusammentreffen. Das gesamte Gewicht der Blöcke wird von jenen Blöcken getragen, die die schiefe Ebene bilden, wobei einiges Gewicht von den Blöcken getragen wird, die das untere Ende tragen.
Wenn ich auch nicht mit Sicherheit weiß, welche Bauweise einge¬setzt wurde, kann ich mir eine Konstruktion vorstellen, die solide ist und die große Galerie nicht beschädigen würde. Die ungefähre Entfernung zwischen den Enden der Giebelblöcke und der südlichen Wand der Galerie beträgt drei Meter. Bedenkt man die Breite der Galerie (ein bis zwei Meter), ist es vernünftig, davon auszugehen, dass die Blöcke, die die südliche Wand der Galerie bilden, nach außen über die Innenfläche reichen - aber mit welcher Länge? Ich weiß es nicht. Doch wenn man davon ausgeht, dass der nördliche Schacht der Königs¬kammer um die Galerie führt, nährt das die Spekulation, dass die Wände der Galerie tiefer als 1,3 Meter sind. (Dies ist ein wichtiger Punkt und allein schon eine Diskussion wert. Der nördliche Schacht könnte viel einfacher direkt in den Himmel zeigen, ohne diese Krüm¬mungen. Er würde die Innenwand der Großen Galerie um 1,3 Meter verfehlen.)

Weil die Blöcke der südlichen Wand der Großen Galerie an die Blöcke der Ost- und Westseite stoßen, würden irgendwelche Seiten¬kräfte, die von den Giebelsteinen des Daches der Königskammer wirken, weniger Grund zu Sorge bereiten als zum Beispiel die Kräfte, die auf das Dach der horizontalen Passage durch den Druck der Dachgiebelsteine der Königinnenkammer wirken — oder den Druck der Steine, die auf das Dach der Großen Galerie drücken.
Wenn man auf die Steinblöcke des Giebeldaches baut, bedeutet das nicht notwendigerweise, dass sie eine große Menge Gewicht tragen müssen. Wie es in der Zeichnung oben beschrieben wird, muss die Verteilung der Last nicht unbedingt auf dem Giebel liegen.
Das vielleicht wichtigste Argument gegen die Vorschläge in den Göttinger Miszellen, das auch am einfachsten zu verstehen ist, sieht man, wenn man auf den Grundriss der Großen Pyramide blickt. Dort sehen wir, dass die Königskammer etwas mehr als zehn Meter lang ist. Die Große Galerie ist ein bis zwei Meter breit, hat also gerade einmal die Breite eines Steinblocks aus dem Giebel.
Schaut man sich eine Seitenansicht der Kammern an, scheint die Hypothese plausibel, hält aber einer Prüfung nicht stand, denn selbst wenn wir ungewöhnlichen Druck auf die Südwand der Galerie einräumen, brauchte man keine fünf Kammern, die über die Gesamtlänge der Königskammer gebaut wurden. Warum also fünf Schichten von Balken? Warum nicht ein großer offener Raum mit einem Giebeldach?
Beim Schneiden dieser großen Monolithen hielten es die Erbauer offensichtlich für notwendig, die Balken, die für die oberste Kammer bestimmt waren, mit der gleichen Sorgfalt wie jene für die Decke direkt über der Königskammer zu bearbeiten.
Jeder Balken war auf drei Seiten eben und rechteckig geschnitten, nur die Oberseite war unbehandelt. Das ist insofern von Bedeutung, als die Blöcke direkt über der Königskammer die Einzigen sind, die man beim Betreten der Pyramide sehen kann.
Weiterhin ist es bemerkenswert, dass die Erbauer die gleichen Anstrengungen für die 34 Balken aufwendeten, die nicht gesehen wurden, wenn der Bau der Pyramide abgeschlossen war, wie für die neun Balken, die man sehen konnte. Selbst wenn diese Balken zwingend für die Stabilität der Anlage gewesen wären, hätte man sich Abweichungen von der Genauigkeit erlauben können, wobei man beim Schneiden der Blöcke Zeit gewonnen hätte — es sei denn, diese oberen Balken hätten einen besonderen Zweck gehabt, und die Erbauer hätten standardisierte Bearbeitungsmethoden eingesetzt, die diese Balken mit kleinen Unterschieden in der Form produzierten.

Warum also fünf Schichten dieser Balken? So viele Granitblöcke bei der Konstruktion der Königskammer zu verwenden ist offensichtlich überflüssig. Um einen Eindruck vom Ausmaß einer solchen Aufgabe zu bekommen, ein Beispiel: Meine Firma, die Danville Metal Stamping, hat eine Hydroformpresse erworben. Die Hauptmasse der Presse beläuft sich auf 100 Tonnen und musste mehr als 100 Meilen zu unserer Fabrik transportiert werden. Wegen der Anforderungen an die Gewichtsverteilung hatte das Transportministerium bestimmt, dass sie von einer bestimmten Zugmaschine gezogen werden musste, bei der sich das Gewicht auf 19 Achsen verteilte. Die Länge dieses Trailers betrug 60 Meter, und zwei zusätzliche Fahrer waren nötig, die an Schlüsselpositionen entlang der Strecke positioniert waren, um diesen Lastzug durch die Kurven zu bugsieren.
Der Grund, aus dem ich dieses Szenario beschreibe, ist, aufzuzei¬gen, dass man selbst beim Einsatz heutiger effizienter Hightechmethoden schon einen verdammt guten Grund haben muss, eine so schwere Last zu bewegen. Die 43 großen Balken über der Königs¬kammer wurden nicht verbaut, um die Königskammer vom Druck von oben zu entlasten, sondern um einen viel weiter entwickelten Zweck zu erfüllen. Ohne eine konventionelle Erklärung, die einen Sinn ergibt, müssen wir nach anderen Antworten für das Rätsel dieser Granitbalken suchen. Wenn diese Granitbalken mehr nach ihrer Nützlichkeit analysiert worden wären, könnte man eine einfache, aber verfeinerte Technologie erkennen, die im Herzen der Großen Pyramide arbeitet und die mehr Sinn ergibt. Die Ägypter des Altertums, oder Khemitier, waren in der Anwendung der Naturgesetze brillant und setzten natürliche Materialien ein, die dieses antike Kraftwerk in Funktion setzten. Die Granitbalken über der Königskammer waren ein wichtiger und integraler Bestandteil, um diese Maschine brummen zu lassen.


zuletzt bearbeitet 15.12.2018 15:33 | nach oben springen

#66

RE: Entlastungskammern

in Pyramiden - Cheopspyramide 15.12.2018 19:08
von Simbelmyne • 31.840 Beiträge
zuletzt bearbeitet 15.12.2018 19:09 | nach oben springen

#67

zur Präzision

in Pyramiden - Cheopspyramide 29.12.2018 10:32
von Simbelmyne • 31.840 Beiträge




Präzision ist für die meisten Menschen in ihrem Leben mit ihren Worten und Taten verbunden. Wir verfügen über eine präzise Sprache, eine präzise Zeitmessung und kennen die Präzision des militärischen Drills. Wir können das Glück haben, von Leuten, die es sehr genau nehmen, zu einem Essen eingeladen zu werden, und der Tisch ist perfekt gedeckt, nicht ein Löffel oder Glas liegt oder steht falsch.
Die Bedeutung von Präzision, wie wir sie hier beschrieben haben, ist gang und gäbe in einer zivilisierten Gesellschaft. Disziplin und Ordnung sind notwendig, damit unsere Gemeinschaft erfolgreich funktionieren kann.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gewann eine andere Bedeutung des Wortes »Präzision« immer mehr an Gewicht und wurde für den Erfolg menschlicher Anstrengungen als notwendig erachtet. Die Maschinen, die erfunden und als arbeitssparende Geräte eingesetzt wur¬den, hingen von Präzisionskomponenten ab, um gut funktionieren zu können. Im 19. Jahrhundert brachten die Baumwollindustrie und die Entwicklung der Dampfmaschine die industrielle Revolution in Nordengland hervor. Der Bedarf an effizienteren Spinnereien sowie Web-
maschinen erforderte Produktionskomponenten, die präzise funktionierten.
Um Produkte herzustellen, die lange hielten, mussten Ungenauigkeiten im Produktionsprozess verringert oder ganz ausgeschaltet wer¬den. Dazu mussten Unregelmäßigkeiten, die bei der Herstellung wichtiger Komponenten entstehen, auf eine hinnehmbare Größe reduziert werden. Aber wegen der Ungenauigkeiten, die die Werkzeugmaschinen der damaligen Zeit produzierten, brauchte man gut ausgebildete Maschinenschlosser, die die Komponenten schliffen, meißelten und feilten, bis sie passten.

Kriege beschleunigten die Entwicklung standardisierter Messinstru¬mente und die Eliminierung von Unregelmäßigkeiten im Produktionsprozess. Man versetze sich in die Lage eines Soldaten im Bürgerkrieg. Sein Gewehr war zwar präzise gebaut worden, doch wenn er Teile des Gewehres im Kriegseinsatz ersetzen musste, musste er diese mit der Hand feilen, damit sie passten. Das war natürlich zeitraubend, und im Krieg entscheidet so etwas über Leben und Tod. Notwendiger¬weise wurden Standards eingeführt, und die Lieferanten mussten diese erfüllen oder verloren den Auftrag.
Jeder, der schon einmal ein Fahrrad oder ein Möbelstück zum Selbstzusammenbauen erworben hat, versteht, welche Präzision für die Teile erforderlich ist, damit sie einfach zusammengefügt werden können. Haben Sie nicht auch einmal vor der Situation gestanden, dass Sie versuchten, einen Bolzen in ein vorgebohrtes Loch zu stecken, das drei Millimeter zu klein war? Das ist nur ein Beispiel für die Notwendigkeit von Präzision, und es zeigt, dass die Herstellung von Präzisionsprodukten ein teures und schwieriges Unterfangen darstellt, das aber in einer funktionierenden Gesellschaft unumgänglich ist.
Bei der heutigen Spezialisierung in der Produktion werden die Einzelteile in der ganzen Welt hergestellt und in ein Montagewerk geliefert. Die genauen Standards und die Präzision bei der Herstellung der Produkte, die über Tausende von Kilometern herangeschafft werden, stellen sicher, dass diese Komponenten auf dem Montageband ohne weitere zusätzliche Bearbeitung zusammenpassen.
Die meisten Menschen werden niemals selbst etwas mit hoher Genauigkeit herstellen. Es ist deshalb nur allzu verständlich, dass sie diesen bedeutenden Aspekt der Infrastruktur einer Zivilisation übersehen. Für Laien ist Präzision ein abstraktes Konzept. Das soll jetzt keine Kritik sein. Wenn man keine berufliche oder hobbymäßige Erfahrung mit Präzisionsherstellung hat, ist ein Verständnis des Kon¬zeptes von Präzision rein akademischer Natur.

Wir sind Endverbraucher von Präzisionstechnologien, die unsere Zivilisation vorantreiben und das Leben einfacher gestalten. Ohne diese Präzision bei der Herstellung würden Autos nicht fahren, Flugzeuge nicht fliegen und CDs könnten nicht abgespielt werden. Die Präzision, die wir erreichen, ist aus der Notwendigkeit geboren. Wir erzeugen sie nicht ohne guten Grund, denn die Kosten für die Produktion von Gegenständen schnellen in die Höhe, wenn die Anforderungen an die Genauigkeit steigen.
Ein Beispiel für hohe Genauigkeit ist das 30 Zentimeter lange Haarlineal, das ich 1999 und 2001 mit nach Ägypten nahm. Dieses Lineal wurde auf einer Präzisionsschleifmaschine hergestellt. Seine Abweichung von einer perfekten geraden Linie betrug weniger als 0,0025 Millimeter. Für den Leser, der sich nicht vorstellen kann, was das praktisch bedeutet, will ich das an einem Beispiel verdeutlichen: Man nehme ein Haar vom Kopf und teile es der Länge nach in 20 Teile. Ein Teil entspricht dann 0,0025 Millimetern. (Das Durchschnittshaar weist eine Dicke von 0,06 Millimetern auf.) Oder, um es mit unserem Beispiel von oben zu vergleichen, dieses Haarlineal ist 1250 Mal genauer als das vorgebohrte Loch, das um drei Millimeter zu klein war.

Wenn wir wie durch ein Wunder ein bisher unbekanntes Artefakt in der Sahara entdecken, das dort seit Tausenden von Jahren in der Erde begraben lag, wie sollen wir dann seinen Zweck erkennen? Wenn man vermutet, dass es einen technischen Zweck hatte, muss man dies beweisen, was von uns verlangt, dass wir seinen ursprünglichen Zustand wiederherstellen, um seine Funktion zu verstehen. Reverse Engi¬neering oder »Nachkonstruktion« ist schon seit Jahren Teil des industriellen Wettbewerbs. Ingenieure kaufen ein Produkt des Wettbewer¬bers und studieren das Design sowie die Komponenten, um die Wissenschaft und die Ingenieurskunst, die hinter seiner Funktion verborgen sind, zu verstehen. Das ist auch der Grund dafür, dass der Nachbau einer potenziellen oder tatsächlichen Kriegswaffe eines Fein¬des so bedeutend ist.

Wenn wir nach einer ersten oberflächlichen Untersuchung eines unbekannten prähistorischen Artefaktes behaupten, dass es eine Maschine sein könnte, die als Werkzeug zur Schaffung eines anderen Artefaktes gedient haben könnte, wie können wir dann feststellen, ob es sich um eine PnmMö/wwerkzeugmaschine handelt? Um das im Fall unserer prähistorischen Präzisionswerkzeugmaschine zu beweisen, muss sie nach ihrer Genauigkeit beurteilt werden. Bestimmte Komponenten solcher Präzisionswerkzeugmaschinen werden mit hoher Genauigkeit gefertigt.
Ebene Flächen, die für die angemessene Funktionsweise einer Maschine absolut unerlässlich sind, werden mit einer Genauigkeit von 0,005 Millimetern hergestellt. Dieser Grad an Genauigkeit unter¬scheidet einfache Werkzeuge von solchen, die das Ergebnis von Bedarf und Entwicklung sind. Die Entdeckung dieser Präzision würde nach¬weisen, dass das Artefakt einem weiter entwickelten Zweck diente. Wären diese Komponenten ungenau, würde das die Argumente be¬stärken, die dagegen sprechen, dass es ein Produkt einer entwickelten Gesellschaft gewesen ist.

Der kritische Punkt ist deshalb die Genauigkeit der ausgemessenen Oberfläche. Handwerker schaffen Oberflächen mit solcher Genauigkeit nur, wenn der Gegenstand, den sie fertigen, diese Präzision benötigt, um funktionieren zu können. Ohne einen solchen Grund ist Präzision keine Überlegung wert. Wenn wir nach prähistorischen Maschinen suchen, neigen wir dazu, nach Artefakten aus Eisen und Stahl zu fahnden, nicht aus Granit, vor allem deswegen, weil wir heute unsere Maschinen aus diesen Materialien herstellen. Wir schauen uns die Dinge nach unseren heutigen Maßstäben an und nicht, wie sie seinerzeit waren. Trotzdem bleibt der entscheidende Beweis, der die Schlussfolgerung unterstützen soll, dass es sich um eine Präzisionsmaschine handelte, ihre Präzision und das Produkt der Maschine. Diese Präzision findet man in Ägypten vor — bei der Bearbeitung vieler Artefakte aus hartem Eruptivgestein, das Zehntausende von Jahren überlebte und seine Präzision behalten hat.
Wir finden zwar nicht Eisen und Stahl, um solche Artefakte herzustellen, aber wir haben eine Vielzahl an Produkten. Ich glaube, dass viele dieser Artefakte falsch erkannt und einer Zeit zugeschrieben wurden, die die Hypothese nicht stützt, dass die Werkzeuge, die bei
ihrer Herstellung verwendet wurden, schon über einen weitaus längeren Zeitraum Erosionsprozessen ausgesetzt waren, als es die herkömm¬liche Datierung vorsieht. Für derartige Vermutungen gibt es Anhalts¬punkte, wenn wir die Artefakte vom Standpunkt eines Ingenieurs aus betrachten. Man sagt, um die antike ägyptische Kultur zu verstehen, muss man wie ein Ägypter denken. Aber um die technologischen Errungenschaften zu verstehen, muss man wie ein Ingenieur denken.

DAS SERAPÄUM
Das Granitbehältnis (»Sarkophag«) in der Chephren-Pyramide weist die gleichen Eigenschaften wie die Behältnisse im Serapäum auf Die Objekte im Serapäum werden allerdings der 18. Dynastie zugeschriben und damit in eine Zeit mehr als elfhundert Jahre später datiert, als sich die Steinbearbeitung bereits im Niedergang befand. Geht man davon aus, dass sich diese Datierung auf Töpfereien bezog, die dort gefunden wurden, und nicht auf die Behälter selbst, wäre es doch vernünftig, davon auszugehen, dass die Granitobjekte nicht richtig datiert wurden.
Ihre Eigenschaften zeigen, dass ihre Schöpfer die gleichen Werk¬zeuge benutzten und die gleiche Ausbildung und das gleiche Wissen besaßen wie jene, die die Chafre- (Chephren-) Pyramide erbauten. Weiterhin ist die Tatsache, dass diese Behältnisse an beiden Orten aufgefunden wurden, ein Beweis dafür, dass sie einem viel bedeutende¬ren Zweck dienten, als nur Grabstätten zu sein.
Sie sind mit einem hohen Grad an Genauigkeit gefertigt, ihre Ecken sind perfekt rechtwinklig, und ihre Innenecken sind erstaunlich
scharf. Diese Ergebnisse sind nur sehr schwer zu erreichen und für einen einfachen Sarg nicht erforderlich.
1995 untersuchte ich die Innen- und Außenflächen zweier Behälter im Serapäum mit einem 15 Zentimeter langen Haarlineal, das eine Genauigkeit von 0,005 Millimetern besaß. Den Bericht über meine Entdeckung veröffentlichte ich in meinem Buch The Giza Power Plant und auch auf meiner Internetseite.
Die Artefakte, die ich in Ägypten vermessen habe, weisen Anzeichen sorgfältiger und bemerkenswerter Fertigungsmethoden auf. Sie
sind fehlerfrei, und ihre Präzision kann nicht bestritten werden, aber
Ursprung und Bestimmung bieten weiter Raum für Spekulationen.

Die Unterseite des Deckels und die Innenwand des Behälters sind erstaunlich rechteckig. Als ich herausfand, dass nicht nur eine, son¬dern beide Seiten des Behälters diese Rechteckigkeit besaßen, bewies dies, dass ein hoher Schwierigkeitsgrad hinter dieser Leistung steckte. Gehen wir einmal geometrisch an die Sache heran. Um zu errei¬chen, dass der Deckel genau rechteckig mit den beiden Innenwänden abschließt, müssen diese exakt parallel verlaufen. Weiterhin muss die Oberseite des Gehäuses eine Fläche bilden, die rechtwinklig zu den Seiten hin verläuft. Das steigert die Schwierigkeiten bei der Herstel¬lung der Innenseiten exponentiell. Die Handwerker, die diese Behältnisse erstellten, schufen nicht nur Innenflächen, die nach vertikaler und horizontaler Vermessung völlig eben waren, sondern sie stellten auch noch sicher, dass die Oberflächen, die sie schufen, rechtwinklig und parallel zueinander verliefen, wobei die Seiten der oberen Oberfläche 1,5 Meter und drei Meter voneinander entfernt waren. Ohne diese Parallelität und Rechtwinkligkeit der oberen Fläche würde die Rechtwinkligkeit, die auf beiden Seiten festgestellt wurde, nicht möglich sein.

Als Ingenieur und Handwerker, der mehr als 40 Jahre in der Produktion gearbeitet und Präzisionsteile für unsere moderne Welt hergestellt hat, halte ich diese Errungenschaften in der Vorgeschichte für mehr als erstaunlich. Niemand leistete diese Art von Arbeit, wenn es nicht einen höheren Zweck für dieses Artefakt gab. Selbst das Konzept dieser Form von Genauigkeit wäre keinem Handwerker in den Sinn gekommen, es sei denn, es diente einem anderen Zweck als dem bisher von Archäologen und Ägyptologen postulierten. Die einzige Ursache dafür, dass ein Objekt mit einer solchen Präzision herge¬stellt wurde, liegt darin begründet, dass die Werkzeuge zu seiner Herstellung so genau gewesen sind, dass sie nicht in der Lage waren, etwas anderes als Präzision zu schaffen. Mit dieser Vorstellung im Hinterkopf schauen wir letztlich auf eine höher entwickelte vorge¬schichtliche Zivilisation, als sie gegenwärtig angenommen wird. Die Implikationen sind umwerfend.
Deswegen glaube ich, dass diese Artefakte, die ich in Ägypten ausgemessen habe, ohne einen Hauch von Zweifel beweisen, dass im Alten Ägypten eine Zivilisation existierte, die höher entwickelt war, als uns gelehrt wird. Der Beweis ist in Stein gearbeitet.
Die Steinbehältnisse, die jenseits des Touristenpfades in den Fels¬tunneln des Serapäums lagern, könnte man heute nur sehr schwer herstellen. Die Art und Weise, wie sie geschliffen sind, die ebenen Flächen, die orthogonale Perfektion und die unglaublich kleinen Inneneckenradien, die ich mit modernen Präzisionslinealen, Drei¬ecken und Radiusmessgeräten untersucht habe, jagen mir Schauer über den Rücken. Selbst unter den vier Präzisions-Granithandwerkern, die ich kontaktierte, vermochte ich keinen zu finden, der ihre Perfektion erreichen konnte. Damit will ich keineswegs sagen, dass es unmöglich ist, so etwas heute zu erreichen — wenn wir einen guten Grund dafür hätten.

Welcher Art könnte dieser Grund sein? Aus welchem Grund würden wir einen 80 Tonnen schweren Granitblock aus dem Felsen hauen, ihn aushöhlen und ihn dann mit einer derartigen Genauigkeit bearbeiten? Warum würden wir es für notwendig erachten, die obere Fläche dieses Behälters so zu bearbeiten, dass ein Deckel mit einer glatten Unterseite rechtwinklig mit den Innenwänden abschließt?
Es gibt viele Einwände gegen die Behauptung, es hätten entwickelte Gesellschaften in der Vorgeschichte existiert. Einige sagen, dass das Fehlen von Maschinen solche Behauptungen widerlege, aber das Fehlen eines Beweises ist noch kein Beweis. Es ist einfach falsch, das, was existiert, zu leugnen oder zu ignorieren, indem man damit argumentiert, was nicht existiert. Wenn wir den Sinn hinter solcher Präzision herausfinden, überwinden wir unausweichlich die einfachen Gründe, die von den Historikern angeführt werden, um die Existenz einer hochstehenden Zivilisation zu bestreiten. Wir werden stattdessen gezwungen sein zu erklären, dass es eine Zivilisation in der Vorgeschichte gab, die sehr hoch entwickelt war und die sich massiv von dem unterscheidet, was heutzutage in Bezug auf unsere Geschichte gelehrt wird. Wir brauchen nicht nach geheimen Kammern oder dokumentarischen Nachweisen zu suchen, um zu wissen, dass diese Zivilisation existierte. Der Beweis ist in einige der härtesten Materialien eingearbeitet, mit denen ihre Vertreter arbeiteten - Eruptivgestein.


zuletzt bearbeitet 29.12.2018 10:38 | nach oben springen

#68

Zweck der Pyramiden ?

in Pyramiden - Cheopspyramide 04.01.2019 14:42
von Simbelmyne • 31.840 Beiträge



Zweck der Pyramiden ?

Am Montag, den 16. September 2002, um 20 Uhr EST (Eastern Standard Time) berichtete der amerikanische Fernsehsender Fox live vom Giseh-Plateau in Ägypten über eine Erkundung des südlichen Schachts der Königinnenkammer der Großen Pyramide. Seit 1993, als der deutsche Robotikingenieur Rudolph Gantenbrink seine ursprüngliche Erkundung dieses 20,32 mal 20,32 Zentimeter großen und 67,05 Meter langen Schachtes durchführte, warteten Millionen von Ägypten-Interessierten auf den Tag, an dem neue Erkundungen statt¬finden und ein weiteres störendes Hindernis auf dem Weg zu größe¬rem Wissen beseitigt würde.
Die zweistündige Gemeinschaftssondersendung von Fox und National Geographie lieferte ein langweiliges Vorspiel bis zu dem Moment, als der iRobot-Bohrex in den Raum hinter »Gantenbrinks Tür« vorstieß und die endoskopische Kamera durch das Loch geführt wurde, um einen Blick in das »Dahinter« zu werfen. Im Vorfeld der Produktion wurden verschiedene Vorstellungen diskutiert, was sich wohl hinter dieser Tür befinden könnte.
Vor der Ausstrahlung der Sendung gab Dr. Zahi Hawass, Vorsitzender des ägyptischen Hohen Rates für Altertümer (SCA), seiner Hoffnung Ausdruck, dass ein Buch über Cheops entdeckt werde: »Es ist sehr wichtig zu wissen, was hinter der Tür versteckt ist, weil Cheops ein heiliges Buch schrieb und sich dieses Buch vielleicht dort hinter der Tür befindet oder vielleicht auch eine Papyrusrolle, die uns mehr über den Bau der Pyramiden verrät.«


Hawass' Bemerkungen wurden vom ägyptischen Staatsinformationsdienst noch weitergesponnen: »Hawass erklärte, solche Türen seien aus
religiösen Gründen gebaut worden. Dies lasse sich aus den Büchern ableiten, die dort gefunden wurden. Siestellen die Tore dar, die Höhlen und den Weg, über den die Toten ins Jenseits geführt werden, und warnen sie vor den Gefahren, die sie dort erwarten.
Der deutsche Ägyptologe Rainer Stadelmann, der die Arbeit Rudolph Gantenbrinks 1993 leitete, glaubte, dass die sogenannte Tür eine falsche Tür für die Seele des Königs auf ihrem Weg zu Osiris war, dargestellt durch den Stern Sirius. Er glaubte darüber hinaus, dass die Kupfereinlassungen Handgriffe seien, die der König zum Offnen der Tür benutzte.
Robert Bauval, der zusammen mit Adrian Gilbert das Buch Das Geheimnis des Orion schrieb, sagte voraus, man würde eine Statue entdecken, und das Ende des Schachts diene als »serdab« (»Statuenhaus«, eine enge Kammer zum Gedenken der Toten), von dem aus die Alten Ägypter die Sterne beobachteten.
John Anthony West, der das Buch Die Schlange am Firmament verfasst hatte, war der Ansicht, hinter dieser Tür befinde sich nichts als weiteres Mauerwerk. Eine Anruferin in der Bell-Art-Show, die sich während eines Interviews, das ich mit George Noory am 15. September führte, meldete, bezeichnete sich selbst als Ägyptologin und behauptete zu wissen, was hinter dieser Tür steckte. Sie verwarf meine Hypothese über das, was sich hinter der Tür befindet, und behauptete, man würde einen neun Meter langen Raum vorfinden, in dem heiliger Sand liege.
Meine eigene Hypothese, die ich gleich zur Diskussion stelle, hat sich nur unwesentlich seit der Veröffentlichung meines Buches The Giza Power Plant im Jahre 1998 geändert. Ich habe sie auf meiner Internetseite neu formuliert und sie in Interviews vor und nach dem 16. September diskutiert.

Das Vertrauen in den Vorsitzenden Hawass sank auffällig, als das Programm sich seinem Ende näherte. Er beschwichtigte die Zuschauer, dass sich auch gar nichts hinter der Tür befinden könnte. Seine letzten prophetischen Kommentare wurden zur traurigen Wahrheit, als die endoskopische Kamera mit ihren Fischaugenlinsen durch das Loch geführt wurde und ein verstörendes Bild lieferte. Dort schien nichts weiter zu sein als ein rauer Block, der nicht weit entfernt von der Tür stand.
In seinem unnachahmlichen Stil und Gusto konnte Dr. Hawass kaum seine Begeisterung über das trübe Bild, das die Kamera zeigte, zügeln. »Das ist eine weitere Tür!«, sagte er enthusiastisch, »mit einem Spalt!« (Der alte Peggy-Lee-Song Is that all there is? erklang wieder einmal melancholisch in meinem Kopf...)
Die Voraussagen von Hawass vor der Ausstrahlung der Sendung wurden heruntergespielt. »Alles muss erst einmal sorgfältig untersucht werden. Wir werden die National Geographie Society bitten, mit uns zusammenzuarbeiten, um weitere Rätsel zu lösen. Können wir nach dieser Sendung erwarten, dass sie etwas anderes als Rätsel lösen? Es sind vor allem die Rätsel, die die Zuschauer dazu bringen, sich wieder bei uns einzuschalten«, hieß es nun.
Am 23. September 2002 erreichten uns Nachrichten aus Ägypten, dass das Pyramid-Rover-Team erfolgreich den nördlichen Schacht der Großen Pyramide erkundet hatte. Dieser Schacht, der dem südlichen gegenüberliegt, bereitete Gantenbrink 1993 Probleme. UpuautIIkonnte nicht um die Stangen herumfahren, die sich bei früheren Erkundungen in dem Schacht verklemmt hatten, als versucht wurde, sie um eine dort befindliche Biegung herumzuführen.
Das iRobot-Team hatte eine raffinierte, aber einfache Lösung für das Problem gefunden, mit dem Gantenbrink konfrontiert war. Es wendete den Roboter um 90 Grad und schickte ihn an den Wänden entlang den Schacht hoch, statt an der Decke oder am Boden entlang. Auf diese Weise konnte er die Hindernisse überwinden. Über den nördlichen Schacht hatte Hawass eine Meinung, die alle vernünftigen Vorstellungen von Handwerkern auf der ganzen Welt überstieg.
Unter den prüfenden Augen und der Aufmerksamkeit der Weltpresse wurden die Äußerungen des Vorsitzenden der SCA immer ungewöhnlicher. Es ist ein trauriger Umstand, für einen Experten und Forscher der National Geographie Society gehalten zu werden und dann keine durchdachten Antworten für die wissenshungrige Weltpresse zu haben: »Der Schacht weist Biegungen und Wendungen in der offensichtlichen Absicht auf, die Hauptkammer zu umgehen.«

Das könnte darauf hin¬deuten, dass nicht erklärbare Gänge nach der Vollendung der Pyramide gebaut wurden, die nicht Bestandteil der ursprünglichen Anlage waren. Hawass stellte Spekulationen darüber an, dass diese Gänge mit einem Versuch Cheops zusammenhängen könnten, sich selbst als ägyptischer Sonnengott auszugeben. Nach dem Glauben der damaligen Zeit wurden Könige nach ihrem Tod zu Göttern. Hawass glaubt in diesem Zusammenhang, dass die Schächte, die aus der Steinstruktur der Pyramide gemeißelt wurden, Gänge sind, durch die der König ins Jenseits gelangte.
Eine Woche, nachdem er mit seinem Indiana-Jones-Hut vor die Kameras getreten war und die Entdeckung des königlichen Tagebuchs von Cheops vorausgesagt hatte, pflanzte er sich erneut vor der Presse auf: »Dieser Fund im nördlichen Schacht zusammen mit der Entdeckung von vergangener Woche im südlichen Schacht liefert die erste große neue Information über die Große Pyramide seit mehr als einem Jahrhundert«, sagte Zahi Hawass, Direktor von Ägyptens Hohem Rat für Altertümer. »Hier geht es nicht um die Jäger des verlorenen Schatzes<«, verspottete Hawass die Idee, dass ein verborgener Schatz gefunden werden könnte.
Hawass sagte dann unverfroren voraus, dass sich hinter dem Stein¬block am Ende des nördlichen Schachtes eine weitere Tür befinde (Einsatz Peggy Lee). Tatsächlich glaube ich, dass Hawass recht hat. Hinter dem Block am Ende des nördlichen Schachts wird man einen weiteren Raum finden, der dem am Ende des südlichen Schachtes

gleicht. Dieses Mal wird man meiner Ansicht nach einen Schacht auf der rechten Seite des Hohlraums entdecken, vielleicht im Boden, wahrscheinlicher aber in der rechten Wand.
Im Gegensatz zu Dr. Hawass stütze ich mich bei meiner Voraussa¬ge auf den gesamten inneren Aufbau der Großen Pyramide. Ich habe dieses Thema mit fachkundigen und überzeugten Anhängern der Grabtheorie diskutiert, und diese bestehen darauf, dass es keine Rolle spielt, was hinter der Tür gefunden wird - was auch immer es ist, es wird die Grabtheorie stützen. Ein bewanderter Gesprächspartner kom¬mentierte das so, dass selbst wenn ein vertikaler Schacht tief hinunter ins Felsgestein führen würde, dies in die Grabtheorie passen würde, denn wenn der Pharao einen vertikalen Schacht wollte, würde er ihn auch)

Ägyptologie keine exakte Wissenschaft sei und deshalb einem solchen Standard nicht zu genügen brauchte.
Die Theorie in dem Buch The Giza Power Plant besagt, dass alle architektonischen Elemente in der Großen Pyramide ganzheitlich miteinander verbunden sind. Einige Teile können separat betrachtet werden, aber bei den größten Segmenten - der Königinnenkammer, der Königskammer und der Großen Galerie — handelt es sich um wesentlich grundsätzlichere Bestandteile, die im Einklang zusammen¬arbeiten, und sie können nicht unabhängig voneinander behandelt werden, wenn sie als Beweis betrachtet werden.

Die Merkmale, die in der Königskammer vorgefunden wurden, ließen mich den Gebrauch von verdünnter Salzsäure im südlichen Schacht und wasserhaltigem Zink im nördlichen Schacht der Königinnenkammer vermuten. Die Merkmale der Großen Galerie halfen mir, die Funktion der Königskammer zu verstehen. Die Rückstände und Spuren in der Königinnenkammer zeigten, dass dort eine chemi¬sche Reaktion stattgefunden hatte. Die Hypothese steht oder fällt mit den Beweisen, die man in diesen Bereichen findet.
Damit die von mir vertretene Theorie aufrechterhalten werden kann, müssen die Beweise, die in der Zukunft gefunden werden, diese stützen. Einige Beweise, zum Beispiel die, die hinter »Gantenbrinks Tür« gefunden werden, können durch das, was in der Kammer im südlichen und im nördlichen Schacht entdeckt wurde, vorausgesagt werden. Die Kraftwerkstheorie wird entweder bestätigt, ernsthaft her¬ausgefordert oder sogar widerlegt, je nachdem, was man vorfinden wird.
Vor der Erkundung durch den Pyramid Rover erklärte ich, ich sei darauf vorbereitet, zuzugeben, dass ich falsch lag, sollte eine Suche im südlichen Schacht nicht einen weiteren Schacht zutage fördern, der umgeleitet wird und vielleicht zu einem Punkt unterhalb der Pyramide führt. Ich sagte außerdem voraus, dass auf der Rückseite der Tür die Kupferteile Verbindungen aufweisen oder weg von der Tür zu einem Punkt unterhalb der Pyramide führen würden.
Leider liegen bisher keine deutlichen Bilder von der Rückseite der sogenannten Tür vor, deshalb konnte dieser Teil der Voraussage nicht bestätigt werden. Aber die Illustration in meinem Buch sagte eine der Eigenschaften der Tür voraus, und der Beweis bestätigte diese Voraus-

sage. In meiner Illustration wurde die Dicke des Blocks mit 7,6 Zentimetern angegeben. Diese Angabe war willkürlich und basierte auf nichts anderem als der vermuteten Funktion des Blocks. Der Ultraschall-Dicke-Tester an Bord des Pyramid Rover maß die tatsächliche Dicke der Steintür - und das Ergebnis betrug 7,6 Zentimeter.
Wie jeder andere Interessierte in den USA hatte ich den Film bei Fox gesehen. In der oberen linken Ecke des Bildschirm war das Wort »live« und unten links das Fox-Symbol mit Kanal 27 zu erkennen. Es passierte nichts Aufregendes, bis ein Mann aus Deutschland, der für die Informationsabteilung des Senders tätig war, ein hoch aufgelöstes Bild schickte, das aus der National-Geographic-Sendung stammte, die über den Fernsehsender Sky in Europa ausgestrahlt worden war. Dieses Bild deutete darauf hin, dass ausgerechnet in dem Bereich, der durch das Zwc-Logo verdeckt wurde, mehr zu sehen war. Ich kopierte das Bild in ein Grafikprogramm und wendete die Funktion »automatische Anpassung« an, die die dunklen Bereiche erhellte. Ich starrte auf den Bildschirm — was mir wie eine Ewigkeit vorkam — und das, was dort erschien.
Ich weiß, dass, wenn man nur lange genug auf etwas starrt, man beispielsweise ein Gesicht oder etwas Ähnliches erkennen kann, aber in diesem Falle war es anders, denn die rechtwinklige Form der linken Ecke des neuen Blocks wurde sofort deutlich. Ich justierte dann die Ebenen, Kurven und Farben, um dem Bild eine höhere Auflösung und größere Detailgenauigkeit zu geben, und legte Hilfslinien an, wobei ich die Grundlinien als Anhaltspunkt nahm, um einen Fluchtpunkt zu erzeugen. Ich wollte sehen, ob die Geometrie der rechtwinkligen Form auf der linken Seite des Bildes tatsächlich ein wirkliches Rechteck und eine Parallele mit der Wand bildete.
Ich zog eine Linie vom Fluchtpunkt aus entlang der Seite der rechtwinkligen Form und war mir sicher, dass ich tatsächlich den vertikalen Schacht entdeckt hatte, den ich vorausgesagt hatte. Interessanterweise verlief die Linie am Boden auch parallel zu den Wänden, was darauf hindeutet, dass der Boden aus zwei Blöcken bestand oder eine Furche in den Boden geschnitten war. Auf dem verbesserten Bild führten Anzeichen von Verschmutzung auf dem Boden vom vertikalen Schachtende weg, das auch rechtwinklig zu den Wänden ist. Es scheint, dass die zweite Tür in diesem Bereich auch eingekerbt ist.


Weil das Fließen der Chemikalien in die Königinnenkammer kein reißender Fluss sein kann und noch nicht einmal einem Wasserstrahl aus einem Hahn entsprechen muss, braucht man für das Auffüllen des Schachtes mit Flüssigkeit keine große Öffnung. Die eingekerbte Ecke an der unteren rechten Ecke des Blockes wäre alles, was man benötigt, um den Flüssigkeitsstand zu halten. Wenn wir die Größe des vertikalen Schachtes hinter der Tür betrachten, ist er nur 3,8 Zentimeter breit und zehn Zentimeter lang.
Die Erkundung des nördlichen Schachtes und was dort am Ende entdeckt wurde, war vorhersehbar und bestätigte ohne den geringsten Zweifel den Zweck dieser Schächte, wie er in dem Buch The Giza Power Plant erklärt wurde. Das Bild einer weiteren Tür mit Kupferteilen und den subtilen feinen Unterschieden zwischen diesen Teilen und denen am Ende des nördlichen Schachtes stützen die Hypothese hinsichtlich der verwendeten Chemikalien. Die Elektroden reagieren auf verschiedene Chemikalien in unterschiedlicher Weise.
Im südlichen Schacht ließ die Wirkung der verdünnten Salzsäure das Kupfer im Laufe der Zeit erodieren. Da der obere Teil des Kupfers mit der Chemikalie nicht so lange wie der untere Teil in Berührung

stand - da das Flüssigkeitsniveau ständig sank -, erodierte der untere Teil stärker als der obere. Das führte zu einer Verringerung der Menge des Kupfers und dem letztendlichen Fehlen der linken Elektrode.
Im nördlichen Schacht sehen wir
eine andere Wirkung. Weil dieser
Schacht mit hydriertem Metall ge
füllt war, wie etwa hydriertem Zink, finden wir eine Galvanisierung auf
der linken Elektrode. Das ist normal
und vorhersehbar, wenn man davon ausgeht, dass Elektrizität von der Kathode (+) zur Anode (-) fließt, denn dann kommt es zu Zinkablagerungen an der Anode. Auf der Fotografie, die vom Pyramid Rover aufgenommen wurde, sehen wir eine weiße Substanz nur auf der linken Elektrode. Es gibt keine Erosion auf diesen Elektroden, und die Stärke des Materials ist geringer als bei denen im südlichen Schacht. Der fleckige Kalkstein befindet sich links von und oberhalb der Elektrode. Untersuchungen zur Ursache dafür werden noch durchgeführt.

Selbst wenn die Ägyptologie keine exakte Wissenschaft ist, sollten dennoch wissenschaftliche Standards bei dem Versuch, dieses Bauwerk zu erklären, benutzt werden. Argumente sollten den Regeln der Be¬weisführung folgen und mit wissenschaftlichen Prinzipien übereinstimmen. Während die Ägyptologen erklären, die Grabtheorie sei unanfechtbar, ist meine Sicht der Dinge, dass die Grabtheorie unhaltbar ist, wenn sie nicht auf logischen wissenschaftlichen Argumenten beruht und von Grund auf neu durchdacht wird, sobald neue Daten auftauchen.

Das sind die Standards, die von alternativen Theoretikern wie Hancock, Bauval und mir verlangt werden. Deswegen sollten wir nicht weniger von denjenigen verlangen, die die akzeptierten Ansichten lehren und stützen. Weiterhin muss die Theorie vorhersehbar sein. Was hinter »Gantenbrinks Tür« entdeckt und immer noch nicht in seinem ganzen Ausmaß gezeigt wurde, ist von den Ägyptologen nicht vorhergesehen worden und stützt die Theorie keineswegs, dieses Bauwerk sei ursprünglich eine Grabstätte gewesen.
Wissenschaftlicher und sozialer Fortschritt erfordern, dass wir alle Skeptiker sind und den akzeptierten Kodex und die Theorien hinterfragen, die man uns liefert. Alternative Ansichten müssen diskutiert werden. Eigentlich sollten sie denen willkommen sein, die sich ernsthaft mit der Frage auseinandersetzen wollen, welche Fehler möglicher¬weise auch in ihren eigenen Ideen vorhanden sein könnten. Ägyptologie sollte nicht immun gegen solche Prinzipien sein, auch wenn die ungeschickten Versuche der Bewahrer der orthodoxen Lehren, sich widersprechende Daten an eine nicht unterstützbare Hypothese anzu¬passen, nur wenig Hoffnung für die Zukunft versprechen.


zuletzt bearbeitet 04.01.2019 14:48 | nach oben springen

#69

HOCH ENTWICKELTE TECHNOLOGIEN IN DER GROSSEN PYRAMIDE

in Pyramiden - Cheopspyramide 04.01.2019 14:50
von Simbelmyne • 31.840 Beiträge



HOCH ENTWICKELTE TECHNOLOGIEN IN DER GROSSEN PYRAMIDE

Die Chufii (Cheops) Pyramide widerspricht allen gängigen Vorstellungen über antike Technologie. Über zwei Millionen Kalksteinblöcke reichen bis zu einer Höhe eines 40-stöckigen Hauses. Jede Grundlinie ist so lang wie zweieinhalb Fußballfelder. Ein auf der Spitze stehender Bogenschütze kann die Grundfläche nicht mit einem Pfeil überschießen. All das stammt von einer angeblich agrarischen Gesellschaft vor 4500 Jahren.
Und das ist noch nicht alles. Die Präzision und die Handwerkskunst übersteigen unser heutiges Verständnis. Auf einer Fläche von 52 610 Quadratmetern ist das gesamte Felsfundament gemeißelt worden - mit einem Spielraum von weniger als 2,5 Zentimetern. Es orientiert sich mit einer Abweichung von weniger als einem Grad an den Himmelsrichtungen. Die Steine der äußeren Verkleidung und die inneren Granitblöcke passen mit einer solchen Genauigkeit aneinander, dass keine Rasierklinge zwischen sie passt. Steinblöcke mit einem Gewicht von mehr als 70 Tonnen (das entspricht dem Gewicht einer Lokomotive) wurden auf die Höhe eines zehnstöckigen Hauses gehoben und mit einer erstaunlichen Genauigkeit neben den nächsten Block gesetzt.

Wie haben die Alten Ägypter das bewerkstelligt? Wir wissen es einfach nicht. Noch einige Generationen vor Cheops gab es keine
Pyramiden. Woher stammt also die Technologie? Darauf haben wir keine Antwort. Alle bisher vorgeschlagenen Konstruktionsmethoden stimmen nicht mit den akzeptierten Technologiestandards überein. Aber Fakt ist, die Pyramide steht da, und wie auch immer sie die damaligen Erbauer errichtet haben, sie haben sie gebaut. Die Ägypter haben noch weitere tausend Jahre Pyramiden in die Landschaft gesetzt, wenn auch die meisten von ihnen heute unkenntliche Trümmer sind. Nur die älteren von ihnen stehen noch unbeschädigt da, was die
Annahme widerlegt, das Wissen sei angesammelt worden. Mit welchen technologischen Mitteln auch immer die alten Pyramiden gebaut wurden, irgendwie haben die Ägypter das Wissen über diese Technologie verloren.
Interessanter ist eigentlich die Frage, warum sie überhaupt gebaut wurden. Trotz der Tatsache,
dass in keiner der Pyramiden ein Leichnam oder Grab gefunden wurde, die aus der Zeit der vier
ten Dynastie stammten, in der die Pyramiden gebaut wurden,behaupten orthodoxe Archäologen, dass alle Pyramiden Gräber
und ausschließlich Gräber gewesen seien, die errichtet wurden, um die Leichname der Pharaonen zu beherbergen. In späteren Pyramidenbauten wurden Grabbeigaben, aber keine Leichen gefunden.

Die Ägyptologen haben diesen Umstand mit Grabräubern zu erklären versucht, es gibt aber keine Beweise für die Existenz solcher Räuber, und man kann auch nicht erklären, wie die angeblichen Diebe die Hindernisse überwinden konnten, die gegen unerwünschtes Eindringen eingebaut waren. Vielleicht steht die Behauptung, es seien Grabstätten, die nach der vierten Dynastie eingeführt wurden, in Verbindung mit der deutlichen Rückentwicklung der baulichen Qualitäten. Wir werden nun die Überzeugung, dass Pyramiden einzig als
Grabstätten dienten, anhand eines einzigartigen Merkmals der Pyramide überprüfen.
Der absteigende Gang ist ungefähr 106 Meter lang, wovon ungefähr 46 Meter aus Mauerwerk und die anderen 60 Meter aus Festgestein bestehen. Vor 100 Jahren hatte Sir Flinders Petrie, der Vater der Nahost-Archäologie, den absteigenden Gang vermessen. Sein Umgang mit Genauigkeit zeigte sich darin, dass er den Umfang der Pyramide durch Triangulation bestimmte, weil der Boden mit Trümmern übersät war. Er kam auf 907 Meter. 25 Jahre später heuerte die ägyptische Regierung einen professionellen Landvermesser an, nach¬dem die Trümmer beseitigt worden waren, und durch traditionelle Landvermessungstechniken errechnete dieser einen Umfang von 906,94 Metern. Petrie lag bei 900 Metern gerade einmal sechs Zentimeter daneben — also nur 0,007 Prozent.

Die Geradlinigkeit des Ganges und die Ebenheit seiner Decke und Seiten faszinierten Petries Hang zu Genauigkeit. Weil der Boden sehr zerstört war, erwähnte er ihn nicht. Der Gang ist ungefähr 1,20 Meter hoch sowie etwas mehr als einen Meter breit und steigt mit einem Winkel von 26 Grad ab. Er ist nach Norden und heute auf den Polarstern ausgerichtet. Petrie stellte fest, dass »die durchschnittliche Abweichung von der Gradlinigkeit in dem gebauten Teil der Passage nur fünf Millimeter beträgt, ein erstaunlich geringer Wert bei einer Länge von 45 Metern«. Auf die Gesamtlänge von 106 Metern bezogen liegt der Wert der Abweichung unter drei Millimetern auf den Seiten und unter sieben Millimetern bei der Decke. Wie um Himmels willen konnten die Pyramidenerbauer diese Gradlinigkeit konstruieren, diese optische Präzision auf der Größe eines Fußballfeldes? Die Antwort lautet: Wir wissen es nicht. Sie kannten (angeblich) keine Laser. Selbst wenn man alle denkbaren Konstruktionsmethoden durchgeht, bleibt die Frage, wie eine solche Präzision erreicht werden konnte, offen.
Sie verwendeten eine Art Technologie und/oder Werkzeug, über die oder über das wir nichts wissen. Wir können aber mit Sicherheit davon ausgehen - wenn wir an die uns bekannten Technologien denken —, dass diese Genauigkeit nicht zufälligerweise entstanden ist.
Und wie auch immer sie diese Genauigkeit erzielt haben, es waren dazu offensichtlich gewaltige Anstrengungen erforderlich. Deshalb ist auch eine Sache vollkommen klar: Sie haben diese außergewöhnlichen

Anstrengungen hinsichtlich der Präzision dieses Ganges auf sich genommen, um dort einmal irgendwann eine Leiche hindurchzutragen ... Dieses »Argument« allein sollte schon ausreichen, um die Meinung, dass es sich einzig und allein um Grabstätten handelt, zu Grabe zu tragen.
Diese Information war schon seit einem Jahrhundert zugänglich. Man vermutete, dass die Grabstättentheorie sich nur so lange halten konnte, weil das Curriculum der Ägyptologie keine Grundlagen¬wissenschaften und Mathematik beinhaltet und deshalb die Basis fehlt, solche technischen Fragen zu behandeln.
Was also kann der Zweck der Pyramiden gewesen sein? Es mag verschiedene geben. Zumindest ein guter Grund für die Nutzung dieses Ganges besteht darin, dass das Bauwerk als Observatorium diente. Astronomie ist die älteste Disziplin der Wissenschaften, und die Menschen der Antike galten als kluge Astronomen. Die damaligen großen Taten der seinerzeit lebenden Menschen waren durch ihre jeweiligen Religionen motiviert, und die Religionen leiteten sich aus der Astronomie her. Für sie war das Beobachten des Himmels nicht nur eine wissenschaftliche Arbeit, ihre Unsterblichkeit beruhte darauf.
Viele Gelehrte haben erkannt, dass die Menschen der Antike nicht nur die messbaren Bewegungen der Sonne, des Mondes und der Planeten kannten, sondern auch mit der Abfolge der Tagundnachtgleichen vertraut waren. Wie ein rotierender Kreisel, dessen Achse eine Kreisbewegung vollführt, vollzieht die Erde eine langsame Präzessionskreisbewegung von circa einem Grad alle 72 Jahre oder einen ganzen Kreis in 26 000 Jahren, während sie sich einmal alle 24 Stunden um ihre eigene Achse dreht. Man schreibt das Wissen um diese Himmelsbewegungen Hipparchus zu, der es um 150 v.Chr. dokumentiert haben soll. Tatsache ist jedoch, dass dieses Wissen schon lange vor Hipparchus vorhanden war, und die Religionen reflektieren dieses Wissen.

Befindet man sich in der Pyramide und schaut von unten den Schachtgang hoch, gibt die obere Öffnung den Blick auf einen Himmelsausschnitt von etwas mehr als einem halben Grad frei. Das würde für einen Beobachter eine Zeitspanne von 36 Jahren bedeuten, in der er jedem Stern in der Nähe des Himmelspols folgen könnte (heute ist dies der Polarstern), wenn er auf der linken Seite der
Öffnung erscheint und weiterläuft, bis er auf der rechten verschwin¬det. 72 Jahre würde es dauern, bis sich die Präzession um ein Grad bewegt, und auf den Kreisumfang von 360 Grad hochgerechnet bedeutete das Ganze einen vollständigen Präzessionszyklus innerhalb von knapp 26 000 Jahren. Es ist schon lange bekannt, dass die Ägypter diese mathematischen Fähigkeiten zur Berechnung dieses Zyklus' besaßen. Wenn man also Religion und Astronomie in Betracht zieht und die Genauigkeit beim Bau der absteigenden Kammer bedenkt, ist die Vorstellung, dass sie als Observatorium diente, wohl glaubhafter als die Theorie, die Pyramide sei erbaut worden, um irgendwann einmal eine Leiche hineinzutragen und solche Genauigkeit dem Zufall zuzuschreiben.
Ein weiterer potenzieller Zweck der Cheops-Pyramide (sie ist die größte und könnte sehr wohl die Technologie der antiken Menschen an sich verkörpern) könnte darin bestehen, als Monument zur Erhaltung und Aufbewahrung von Wissen zu dienen — als eine Art Zeitkapsel. Zahlreiche Gelehrte außerhalb der Ägyptologie glauben, dass in ihr die Dimensionen unseres Planeten versinnbildlicht werden, wobei der Grundumfang einem halben Grad des äquatorialen Längen¬grades entspricht. Stimmt das?

Umfang: 921,45 Meter = 1/2 Minute,
1842,90 Meter = 1 Minute,
110 574,36 Meter = 1 Grad,
also 110,5713 Kilometer = 1 Grad,
360 Grad = 39 805,68 Kilometer

Wenn man am Äquator steht und exakt 1872,90 Meter nach Norden geht, hat man eine Hälfte einer Minute des Längengrades abgeschritten. Die Längengrade der Erde würden demnach eine Länge von etwa 24735 Meilen (entspricht 39 805 Kilometern) aufweisen. Satelliten¬messungen haben 24 860 Meilen (oder 40 000 Kilometer) ergeben, was einer Differenz von circa 125 Meilen (oder 195 Kilometern) entspricht. Damit ist eine Genauigkeit von 99,5 Prozent gegeben. Ägyptologen nennen so etwas Zufall, und das ist sicherlich möglich. Doch wenn die Theorie einen Wert besitzt, dann entspräche die andere Dimension der Erdkugel, ihr Radius nämlich, der Höhe der
Pyramide. Wenn sich dies bestätigt, spräche einiges für diese Auffas¬sung. Wie sehen die Tatsachen aus?
Die Höhe der Cheops-Pyramide beträgt 146,5 Meter. Verschiedene Messungen unterscheiden sich, was die Ergebnisse betrifft, geringfügig voneinander, aber niemals so, dass sie sich auf die Theorie auswirken würden. Um die obigen Formeln noch einmal zu verwenden: 146,5 mal 2 mal 60 mal 360 = 6328,8 Kilometer. Dieser Wert geht fast vollständig konform mit einer Polarradiuslänge der Erde von 6329,54 Kilometern, der, verglichen mit dem Wert der Satellitenmessung von 6373,0 Kilometern, eine Differenz von 43,5 Meilen aufweist oder einer Genauigkeit von 99,3 Prozent entspricht. Die Mathematik der Ingenieure erlaubt nicht, dass eine solche Genauigkeit als Zufall verworfen wird.

Wie können die Alten Ägypter solche Messungen abgeleitet haben? Werfen wir dazu noch einmal einen Blick auf die Astronomie (siehe hierzu auch: Peter Tompkins, The Secrets ofthe Great Pyramid). Es gibt viele andere Teile und damit verbundene Zahlenwerte der Pyramide, für die wir keine Erklärungen haben, aber dieses Wissen ist ein Beispiel dafür, was die Alten Ägypter bereits an Informationen besaßen -Informationen, die wir Menschen der Moderne erst seit ein paar hundert Jahren kennen. Die Cheops-Pyramide steht aber schon seit Jahrtausenden an ihrem Platz.
Dann taucht die Frage nach der Pyramide als Maßstab für die Dimensionen der Erde auf: Weshalb wurde ein so großer Maßstab gewählt? Warum hat man die Pyramide nicht nur halb so groß gebaut - dies hätte das Ausmaß der zu verrichtenden Arbeit bedeutend verringert, und trotzdem würde sie die gleichen Informationen versinnbildlicht haben.
Der entscheidende Hinweis zur Beantwortung dieser Frage kommt aus einer gänzlich unerwarteten Richtung - der Mythologie. Der hoch angesehene Gelehrte Joseph Cambell, der über die Mythen ungleicher Kulturen (unter Verwendung isländischer, babylonischer, sumerischer, ägyptischer und weiterer, auch biblischer Schriften) das Buch The Masks ofGod- Occidental Mythology verfasste, stieß bei seinen Untersuchungen auf die Zahl 43 200 oder ihr direktes Vielfaches oder eine Ableitung davon. Er verfolgte die Spur dieser Zahl bis ins Neolithikum zurück. Das Ganze versetzte ihn in euphorische Stimmung, weil dieses zu registrierende, vermutlich unabhängige Auftauchen dieser Zahl eine Verbindung zum kosmischen Rhythmus, vielleicht sogar eine universelle Konstante darstellte.

Erinnern wir uns an den Maßstab der Cheops-Pyramide: 2 mal 60 mal 360 = 43 200! Professor Campbeils Euphorie hätte ihn vielleicht übermannt, wäre ihm auch dieser Zusammenhang bekannt gewesen. Könnte diese Zahl von den Erbauern der Pyramide in irgendeiner Weise genutzt worden sein, um ihre Dimensionen zu bestimmen bzw. festzulegen?
Fazit:
1) Die Behauptung, die Pyramiden hätten nur als Grabstätten gedient, ist widerlegt. Dass sie überhaupt jemals Grabstätten waren, ist im Übrigen niemals bewiesen worden, wenn auch die jüngeren dieser Bauwerke - nicht aber die älteren - einige Grabeigenschaften aufweisen.
2) Die Menschen der Antike verwendeten Technologien, die weit fortschrittlicher waren, als ihnen heute zugebilligt wird, und mit einer nach heutigen Maßstäben unerklärlichen Methode und Genauigkeit weit über die Anforderungen eines einfachen Mausoleums hinausgehen.
Woher stammt diese Technologie? Wir wissen es nicht. Aber sie besaßen sie, und sie ist verloren gegangen. Und über dem Giseh-Plateau erhebt sich das gewaltigste Monument dieses Verlustes, die große Cheops-Pyramide, das älteste und einzige erhaltene der Sieben Weltwunder der Antike.


zuletzt bearbeitet 04.01.2019 14:56 | nach oben springen

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RE: HOCH ENTWICKELTE TECHNOLOGIEN IN DER GROSSEN PYRAMIDE

in Pyramiden - Cheopspyramide 04.01.2019 15:01
von Simbelmyne • 31.840 Beiträge



https://www.google.de/search?q=Assyrisch...zUzwVqY4x&tbo=u


Genmanipulation & Zellteilung im alten Ägypten ?


Der Mensch ist von Natur aus nicht sehr einfach gestrickt. Er ist ein kompliziertes Wunderwerk, das aus 100 Billionen Körperzellen besteht. In jeder dieser Zellen ist das vollständige Genom, das heißt, der komplette menschliche Bauplan gespeichert. Für die Erbsubstanz im Zellkern erfanden Mikrobiologen den Namen Desoxyribonukleinsäure. Ein fürchterlicher Zungenbrecher, der schon beim Schreiben wehtut. Wir vergessen ihn und geben uns mit der Abkürzung DNA zufrieden. Dieser Erbfaktor liegt als langer gewundener Faden, DNA-Doppelhelix genannt, in den Zellen. Rollt man ihn auf, sieht er wie eine Wendeltreppe aus, die sich aus vier biochemischen Bausteinen, den so genannten Basen, in unterschiedlichen Kombinationen zu¬sammensetzt. Rund drei Milliarden davon gibt es. Der »Treppenwitz« dabei: Der Aufbau funktioniert wie ein Geheimcode. Jede Stufe be¬sitzt »Buchstaben«. Je nachdem, welche Stufen nacheinander folgen, ergeben sich daraus »Wörter«. So ist der Bauplan des Lebens mit einer riesigen Bibliothek vergleichbar. Einzelne Abschnitte der DNA enthalten die Träger von Erbinformationen - die Gene. Bei der »Krone der Schöpfung« sind das rund 100.000, die im Buchstabengewirr der Doppelhelix verstreut liegen. Letztlich besitzen aber alle Lebewesen, vom winzigen Bakterium bis zum riesigen Blauwal, diese Träger von Erbanlagen, deren Information bei der Fortpflanzung wie auch bei der Zellteilung übertragen wird. Im einzelnen Gen sind wiederum verschlüsselte Daten enthalten, die bestimmte Merkmale eines Organismus festlegen. Zum Beispiel wie jemand aussieht, also ob wir es mit einer Seegurke, einem Schimpansen oder einem Menschen zu tun haben.
Seit 2003 ist der menschliche Gencode geknackt. Erstmals hatten Forscher die Abfolge der Erbgutbausteine im menschlichen Genom entschlüsselt. Wir kennen nun das »Alphabet« im »Buch des Lebens« und können »Wörter« lesen. Doch den kompletten Inhalt verstehen wir deshalb noch lange nicht. Welche. Aufgaben haben die einzelnen Gene? Wann, warum und wie werden sie aktiviert? Wissenschaftler in aller Welt konnten das bisher nur bei einem winzigen Bruchteil be¬antworten. Eine neue Studie zeigt, dass die Sache viel komplexer ist als bisher gedacht. Noch vor kurzem nahmen Biochemiker nämlich an, dass ein Großteil des Erbmaterials aus funktionslosem »Füllmaterial« besteht. Eine Fehleinschätzung, wie Wissenschaftler des Projekts ENCODE (= ENCyclopedia Of DNA Elements), an dem 35 Organisationen mitarbeiten, überraschend erkennen mussten: Abschnitte, die man bislang als unnützen »Datenmüll« interpretiert hatte, entpuppten sich als wichtige Schaltzentralen.

Das menschliche Erbgut mit seinen vielen ungeahnten Rätseln wird Forscher noch lange beschäftigen. Im Idealfall erfüllt sich bald ein alter Menschheitstraum: das Heilen schwerer Krankheiten durch gezielten Austausch von defekten Genen in unserer Erbsubstanz. Wenn der Fortschritt in der Biotechnologie Menschen zu einem gesünderen und längeren Leben verhelfen kann, wäre das in der Tat ein Segen. Aber mit der Entschlüsselung der Erbsubstanz sind weiß Gott nicht alle Fragen beantwortet. Streng genommen beginnen sie damit erst: Was geschieht mit unseren genetischen Informationen? Sind die Er¬gebnisse aller Laborversuche öffentlich bekannt? Oder wird brisantes Wissen von multinationalen Großkonzernen aus wirtschaftlichem In¬teresse bewusst zurückgehalten? Wann wird es die ersten Menschen auf Bestellung geben? Wer schützt arglose Bürger vor Missbrauch? An welchen biologischen Geheimwaffen basteln Militärs bereits fieber¬haft? Was geschieht, wenn bedeutende Gen-Technologien kriminellen Organisationen oder wahnsinnigen Diktatoren in die Hände fallen?
Fehlentwicklungen sind vorprogrammiert. Wohin führt der künstliche Eingriff ins Erbgut? Schon jetzt hat die Genforschung bizarre, bisher unbekannte Lebensformen hervorgebracht: vierbeinige Hühner, durchsichtige Frösche, leuchtende Katzen oder grüne Schweine. Der Mensch schlüpft vermehrt in die Rolle des Schöpfergottes, tauscht artfremde Gene beliebig aus, um so Eigenschaften von einem Lebewesen auf ein anderes zu übertragen. Dabei kann alles Mögliche erschaffen werden, je nachdem welche und wie viele Gene von Organismen ausgetauscht werden. Wie weit dürfen wir dabei gehen? Wann werden die Grenzen der Ethik überschritten?
Die Verlockung für »Zauberlehrlinge« ist groß, durch Kombination von Erbgut einfach mal zu schauen, was dabei herauskommt. Auch die Verschmelzung von pflanzlichen, tierischen und menschlichen Genen wird praktiziert. Alles zum Wohle der Menschheit, versichern Experten. Krankheiten könnten damit besser untersucht, neue The¬rapiemöglichkeiten erforscht oder Organe zum Verpflanzen gewon¬nen werden. Inzwischen gibt es Patente für die Hersteilungsmethoden von Mensch-Tier-Wesen, und Wissenschaftler demonstrierten, dass menschliche Stammzellen sich problemlos in die Gehirne von Mäusen integrieren lassen.
Noch ist es Fantasy, aber irgendwann wird die Utopie von der Wirklichkeit eingeholt worden sein und mutierte Superwesen werden die Erde bevölkern. Der britische Physiker Stephen Hawking ist überzeugt, dass schon im nächsten Jahrhundert durch gezielte Gen-Veränderungen ein »neuer Mensch, der völlig anders aussieht als heute«, erschaffen wird. »Viele Leute meinen, dass Gen-Experimente an Menschen verboten gehören«, erklärte der prominente Forscher. »Ich meine, dass sie nicht verhindert werden können.«

Wie viele vaterlose Kreaturen bereits heute in unserer Welt existie¬ren, lässt sich nicht beziffern. Die Anzahl ist unüberschaubar gewor¬den, seitdem eine Forschergruppe in den 1980er Jahren mit der Schiege begonnen hatte. Das Mischwesen entstand durch künstliche Fusion eines Sc/za/embryos mit einem Ziegenembryo. In dem Hybridwesen ist das Erbgut beider Geschöpfe enthalten. Bei Mutter Natur hätten die zwei Tierarten nicht das dringende Bedürfnis einer Paarung verspürt. Im Reagenzglas war das dagegen nicht zu verhindern.
Chimären, Mischwesen, Mutanten? Das kennen wir doch bereits! Die Mythen der Völker sind voll von Erzählungen über solche fantastische Wunderwesen. Da ist die Rede von tierköpfigen Göttergestalten, monströsen Ungeheuern, wollüstigen Satyrn oder bösartigen Zentauren. Ihr fremdartiges Aussehen wird in praktisch allen Kulturkreisen ausführlich beschrieben. Abbildungen und Skulpturen sind ebenso zahlreich vorhanden, ob nun im Kleinformat auf sumerischen Rollsie¬geln, lebensgroß auf persischen Tempelwänden oder als gigantischer Wächter vor der Cheops-Pyramide. Was war die Veranlassung für diesen seltsamen Kult? Womöglich wahre Begebenheiten? Wiederholt sich mit der modernen Genforschung eine uralte Geschichte?

»Absoluter Unsinn!« Da sind sich Archäologen, Anthropologen und Theologen einig. Für sie ist der Fall klar: Die Menschen der Früh¬zeit haben lediglich ihre Ängste und Fantasien in »anthropomorphe Mischwesen« hineinprojiziert. Alles bloß erfundene Monster, dä¬monische Geistwesen und märchenhafte Fabeln? Für etliche mytho¬logische Texte und Illustrationen mag das bestimmt zutreffen, aber müssen deshalb pauschal sämtliche Berichte über Mischwesen der Einbildungskraft entsprungen sein? »Wenn es sie gegeben hat, die Löwenmenschen, Adlerlöwen und andere kaum vorstellbare Lebens¬formen, dann war ihre Zahl gering und sie werden sich kaum ver¬mehrt haben«, schreibt der Schweizer Lexikonautor Ulrich Dopatka. »Der Schrecken jedoch, der von ihnen ausging, blieb im Gedächtnis der Völker haften.«
Auf assyrischen und babylonischen Reliefs sind die biologischen »Verrücktheiten« besonders lebensecht wiedergegeben: Wärter führen erbärmliche Geschöpfe - halb Tier, halb Mensch - wie Haustiere an


der Leine. Wozu, wenn es doch nur Trugbilder sind? Die berühmte Schminkpalette von König Narmer (um 3000 v. Chr.) im ägyptischen Museum in Kairo zeigt ein ähnliches Motiv: Männer halten zwei merkwürdige Kreaturen mit Seilen fest. Für die Ägyptologie sind es Fabelwesen, die wegen ihrer langen Hälse als »Schlangenhalspanther« bezeichnet werden. Was damit wirklich gemeint war, wissen die Fach¬gelehrten nicht. Die Idee, das Bildnis zeige die »Stilisierung von Him¬melsträgertieren«, ist originell, aber nicht unbedingt überzeugend. Der Titel »Himmelsträgertier« ist eine Erfindung der Altertumsforscher. Mischwesen aus Genlabors existierten hingegen sehr wohl. Aber vor Jahrtausenden? Das scheint unvorstellbar. Und doch gibt es deutliche Belege für das Unfassbare. Wir können sie finden, wenn wir sie finden wollen.

Eine heiße Spur führt zu den altägyptischen Totentexten, die auch als »Totenbücher« bezeichnet werden. Es sind Papyrusrollen unter¬schiedlicher Länge, die dem Verstorbenen mit ins Grab gegeben wurden, sei es eingewickelt in die Binden der Mumie oder auf den Sarg gelegt. Ihr Inhalt besteht aus einer unübersichtlichen Fülle an kryp¬tischen Sprüchen und verworrenen Symbolen. Vermutlich hatten selbst Eingeweihte um 1000 v. Chr. bereits Mühe mit ihrer ursprüng¬lichen Sinngebung. Die Chroniken sind eine Weiterentwicklung der Sargtexte, die sich wiederum auf die älteren Pyramidentexte und die leibliche Auferstehung des Gottes Osiris beziehen. Für das einfache Volk muss diese Geheimlehre ein großes Mirakel gewesen sein. Und heute? Trotz Übersetzungen sind die »Totenbücher« der Wissenschaft immer noch in vielen Bereichen unerschlossen. In Bild und Text wird die Fahrt in die Unterwelt geschildert, das Erscheinen vor dem To¬tengericht und die Wiederauferstehung. »Zaubersprüche« sollen dafür Hilfestellung geben und gute Ratschläge liefern. Etwa wenn es heißt, dass der Wiederauferstandene nach seiner Transformation in einer großen Halle im Anblick der Götter verweilen wird. Er werde dabei »verklärt« sein und die Ewigkeit durchwandern »im Lobe Gottes, der in ihm ist und sein Herz nicht mehr verlässt«. Beschirmt wird der Jenseitsreisende von geheimnisvollen Kräften, seiner geistigen Macht »Ba« und von seiner bewahrenden Lebensenergie »Ka«. In früherer Zeit galt dieser Ausdruck der männlichen Zeugungskraft. Mit den Totentexten sollte der Seele in Zukunft ermöglicht werden, »alle Gestalten anzunehmen, die sie wünscht«.

Für den deutschen Kulturhistoriker Emil Nack ist diese Mythologie »übersinnlich, unbegreiflich, phantastisch-nebelhaft, verschwommen, nie mit dem Verstand zu fassen«. So liest sich auch die Erklärung der Ägyptologie, für die Totenpapyri nichts weiter sind als eine ungeord¬nete Sammlung von irrealen »Zaubersprüchen« und »magischen For¬meln«. Aber was heißt das? Einem Nichtfachmann werden Mozarts Musiknoten, komplizierte Algebra oder die »Computersprache« der Programmierer genauso »unwirklich« erscheinen. Wieso können wir sicher sein, dass in den magisch wirkenden Totentexten in Wahrheit nicht ebenfalls ein fortschrittlicher Wissensschatz enthalten ist? Weil es das schlicht und einfach nicht geben kann, betonen die Ägyptolo-gen. Doch beim Studium des Totenpapyrus des Chonsumes werden selbst zweifelnde Geister stutzig.

Das Dokument ist im Kunsthistorischen Museum in Wien ausge¬stellt und zeigt verblüffende Details biochemischer Vorgänge! Besonders deutlich bei einer Abbildung, die einer Zellkernteilung (Mitose) gleicht. Mit diesem biologischen Prozess wird das Wachstum und die Fortpflanzung aller Lebewesen gewährleistet. Mit der Zellteilung ent¬stehen zwei Zellen aus einer alten, wobei das Erbgut der Tochterzellen identisch ist mit der Mutterzelle. Auf dem Papyrus ist genau das dar¬gestellt: Zwei Frauen halten Gefäße in den Händen und versorgen die groß abgebildete Eizelle mit Flüssigkeit. Innerhalb dieser Zelle sind die Anfänge der Tochterzellen zu erkennen, die mit punktierten Linien miteinander verbunden sind. Sie gleichen grafisch korrekt gezeichne¬ten Spindelfäden während der Metaphase. Ein Biologiebuch der Ge¬genwart könnte den Vorgang kaum besser illustrieren. Am inneren Rand der Mutterzelle sind noch weitere Einzelheiten erkennbar: Links und rechts je vier männliche Figuren beim »Erdhacken«. Dieser alte Ritus wird auch von Ägyptologen mit »Befruchtung« und »neu ent¬stehendem Leben« in Verbindung gebracht. Was dabei auffällt: Alle Männer präsentieren ihr »bestes Stück« in erigierter Pose. Ein weiteres


Indiz dafür, dass mit der Szene nicht »irgendein imaginäres Symbol für fruchtbares Ackerland«, sondern ein menschlicher Befruchtungs¬und »Lebenserzeugnis«vorgang aufgezeigt werden sollte. Das gleiche Bildmotiv, das an eine Zellteilung erinnert, findet sich übrigens auf einer in Paris aufbewahrten Papyrusrolle der holden Gemahlin von Chonsumes.
Präzise Darstellungen biologischer Vorgänge? Ägyptologen sehen das naturgemäß ganz anders. Für sie zeigt die betreffende Papyrusstel¬le lediglich den »Kreislauf der Sonne«. Aber weshalb wird das Zentral¬gestirn mit Flüssigkeit versorgt? Und warum befinden sich innerhalb der Sonne zwei weitere Sonnen, die sich gegenseitig Sonnenstrahlen zusenden? Logisch ist das nicht. Die Kunsthistorikerin Lucia Gunz glaubt dennoch den Grund dafür zu kennen: »Nochmals erscheint im Bild der ewige Kreislauf der Sonne, nun in Verein mit dem Wirken der Himmelsgöttin Nut. Als südliche Nut und als nördliche Nut in zwei weiblichen Gestalten gießt sie aus Krügen die blaue Himmelsflut über den großen Kreis, der den Tagesablauf der Sonne Re symbolisiert.«

Einleuchtend? Und wie steht es um die »Spindelfäden« zwischen den beiden Polen? Auch hier hat die Wissenschaftlerin eine Erklärung parat und ergänzt in sehr blumiger Sprache: »Über den Kreis erhebt sich groß die Sonnenscheibe aus den Bergen des Ostens. Der Kreis selbst umschließt zwei Sonnenscheiben, von denen Sonnenstrahlen in neunfacher Strahlenbahn von Ost nach West weben, die Erde belebend.«
Symbole, nichts als Symbole, ohne Bezug zur Wirklichkeit? Was würde wohl der Archivar Chonsumes zu dieser theatralischen Ausle¬gung sagen? Immerhin, er stand im hohen Rang eines Chefbibliothe¬kars und Vorsteher der Handwerkerschaft im Tempel des Schöpferund Fruchtbarkeitsgottes Amun. Chonsumes war ein kluger Kopf, er muss sich etwas dabei gedacht haben, als er seinen aufwendig gestal¬teten, über vier Meter langen Totenpapyrus in Auftrag gegeben hat. Ist sein eigentlicher Sinn über die Jahrtausende verloren gegangen? Davon ist der deutsche Informatiker Dieter Vogel fest überzeugt, nachdem er den Totentext inhaltlich mit dem Wissen unserer Tage verglichen hat¬te: »In meinen Augen handelt es sich bei den Darstellungen um eine verschlüsselte Anweisung, mit der Verstorbene wieder belebt werden können.« Diese These muss für die Zunft der Ägyptologen abenteuerlich erscheinen, doch Vogel weiß, wovon er spricht. Er ist Gründer des in Italien beheimateten »Instituts für angewandte Kabbalistik« und Entdecker des »mikrobiologischen Verfahrens zur genetischen Rekonstruktion von menschlichen Organen unter Verwendung von körpereigenen Zellen und der darin enthaltenen Erbinformationen«. Zusammen mit Nicolas Benzin und Jens Trostner hat der Forscher die¬se Methode im Jahr 2000 beim Europäischen Patentamt in München angemeldet.
Dieter Vogel hält es für möglich, dass die Hohepriester im alten Ägypten bereits über Kenntnisse des Klonens verfügt haben. Damit ist die Produktion identischer Lebewesen mittels biotechnischer Metho¬den gemeint. Das ist bei Menschen, Tieren und Pflanzen möglich. Das Schaf Dolly war 1996 das erste geklonte Säugetier der Welt. Erbmate¬rial eines erwachsenen Tieres wurde in die entkernte, unbefruchtete Eizelle eines zweiten Tieres eingepflanzt und von einem dritten Tier ausgetragen. Das so geschaffene Tier ist identisch mit seinem Genspender. Dolly starb im Jahr 2003, wurde fachmännisch präpariert und ist seither im Royal Museum of Scotland in Edinburgh zu besichtigen.

Heikler ist der Sachverhalt beim Klonen von Menschen. In Voraussicht dessen, was da auf uns zukommen könnte, ist seither eine eindring¬liche Diskussion über Klongesetze entfacht. Sollte der geschätzte Leser in naher Zukunft sich selbst auf der Straße begegnen, bleibt die Gewissheit, dass die Kontrollen versagt haben.
Aber wer weiß, vielleicht ist alles schon einmal da gewesen? »Der älteste Klon-Fall könnte im altägyptischen Auferstehungsmythos um Gott Osiris beschrieben sein«, vermutet Dieter Vogel. »Osiris wurde nach der Ermordung durch seinen Bruder Seth wiederbelebt, indem die Göttin Isis die Leichenteile ihres Bruders und Gatten eingesammelt und daraus den Körper des neuen Osiris nachgeformt hatte. Anschließend zeugte sie mit ihm ihren Sohn Horus.« Das ist nicht der einzige Hinweis auf mögliches Vorzeit-Klonen. Die besonderen Eigenschaften des Schöpfer- und Geburtsgottes Chnum sind nicht weniger verdäch¬tig. Im Vermächtnis der Chonsumes-Papyri wird er als widderköp-figer Mann mit doppelt gedrehtem Gehörn dargestellt. Chnum hatte

die Beinamen »Herr des zukünftigen Lebens«, »Bildner, der belebt« sowie »Vater der Väter und Mutter der Mütter«. Der Mythos erzählt, er habe »auf einer Töpferscheibe den Körper von Kindern geformt« und anschließend ihren »Samen in den Leib der Mutter« gelegt. Mit dem zu gebärenden Kinde wurde zugleich dessen Lebenskraft »Ka« gebildet. Sie sollte den Menschen als eine Art Doppelgänger begleiten, starb dieser, lebte das Double weiter.
Wollte auch der Bibliothekar Chonsumes sich und seine Familie vor dem ewigen Tod retten? Hat er deshalb den Totentext anfertigen lassen? Hoffte er, später wieder zum Leben erweckt zu werden, dann, wenn die medizinischen Möglichkeiten es erlauben? »Wir wissen es nicht«, bekennt Dieter Vogel, »aber alles deutet darauf hin, dass diese zugegeben fantastische Interpretation des Papyrus den Tatsachen entspricht!«
Das antike Schriftstück des Chonsumes enthält tatsächlich viele Übereinstimmungen, die mit moderner Genetik in Einklang zu bringen sind. So kann es für Vogel auch kein Zufall sein, dass abgebildete Gefäße an »chemische Laborgeräte, Kolben oder Reagenzgläser« erinnern. Oder an anderer Stelle, wo der »Baum des Lebens« dargestellt ist, von dem Früchte und Wasser gespendet werden. »Wer von dem Lebenswasser trinkt und von den Himmelsfrüchten isst, wird auch nach dem Tode weiterleben«, schreibt dazu Manfred Lurker im »Lexikon der Götter und Symbole der alten Ägypter«. Was aber ist ein »Lebensbaum«, der nicht nur im alten Ägypten Verehrung fand? Aus den Mythen vieler antiker Völker wissen wir, dass dieser häufig mit »Fruchtbarkeit«, »Abbild des Kosmos« oder mit einem »lebenden We¬sen« gleichgesetzt worden ist.
Der Mythenforscher Dieter Vogel erkennt hier erneut einen Realitätsbezug und vermutet, dass »der Baum des Lebens die DNA eines Menschen« symbolisiert. Die außergewöhnlichsten Illustrationen von diesem Wunderbaum sind im British Museum in London zu bestaunen: babylonische Tempelreliefs, die »Geflügelte Genien« und Mischwesen beim Hantieren am »Lebensbaum« zeigen. Er hat die geometrische


Form einer mehrfach gestrickten Leiter. Unwichtige Szenerie? Oder doch Genetiker der Vorzeit beim künstlichen Eingriff ins Erbgut? Vielleicht gilt das ebenso für ein anderes geheimnisvolles Zeichen, dem im ägyptischen Pfortenbuch besondere Bedeutung beigemessen wird. Es trägt den Namen Metui und heißt übersetzt »Lebenszeit«, »Doppelstrick« oder »Doppelgefäß« und wird als doppelt gewundener Strick dargestellt. Die DNA-Doppelhelix mit ihren Erbinformationen besagt nichts anderes.
Doch wie sollten die alten Ägypter imstande gewesen sein, mikro¬biologische Strukturen von Körperzellen zu erkennen? Waren sie im Besitz spezieller Hochtechnologien? Oder wurde ihnen das Wissen von Superintelligenzen aus dem Kosmos vermittelt, wie Erich von Dä-niken und Mitstreiter behaupten? Aus fast allen Urschriften der Völker und Religionen geht hervor, dass himmlische Geschöpfe, die aufgrund ihrer Erscheinung und Handlungen als »Götter« angesehen wurden, einst die Menschen und andere Lebewesen geschaffen hätten.

Die Bibel liefert das bekannteste Beispiel dafür, im ersten Kapitel der Genesis, Vers 24, nachzulesen: »Und Gott sprach, lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei.« Weshalb spricht der All¬mächtige in der Mehrzahl? War er nicht allein beim Schöpfungsakt? Tatsächlich ist in den hebräischen Urtexten nicht von einem Gott die Rede, sondern von den Elohim, die den Menschen nach ihrem Ebenbil¬de geformt hätten. »Der Plural Elohim ist Ausdruck der Zusammen¬fassung göttlicher Macht und Stärke in einem einzigen Gott. Später wurde Elohim als Appellativ dem Eigennamen Jahwe beigefügt und mit ihm gleichgesetzt«, erfahren wir dazu im »Lexikon der Mythologie« von Gerhard J. Bellinger. Im 2. Kapitel der Genesis, Vers 7, lesen wir weiter: »Da bildete Gott, der Herr (= Elohim!), den Menschen aus Staub der Ackerscholle und blies in seine Nase den Odem des Lebens; so ward der Mensch zu einem lebendigen Wesen.«
Noch interessanter wird es, als der Himmelvater dem ersten Menschen Adam eine »Männin« zur Seite stellt. Die Textstelle im 1. Buch Mose, Kapitel 2, Vers 21 bis 23 lautet: »Da ließ Gott der Herr einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen, und er schlief ein. Und er nahm eine seiner Rippen und schloss die Stelle mit Fleisch. Und Gott, der Herr, baute ein Weib aus der Rippe, die er von dem Menschen nahm, und er brachte sie zu Adam. Da sprach der Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin nennen, weil sie vom Manne genommen ist.«
Modern interpretiert wird hier eine künstliche Mutation von Genetikern beschrieben: Vor dem Eingriff hatte man Adam betäubt, Zellen wurden entnommen und ein neues Wesen daraus geschaffen. Mit der Manipulation am Erbgut werden Organismen beeinflusst, verändert oder Lebensformen produziert. Der Homo sapiens hat die Evolution in die Hand genommen und spielt nun selbst Gott. Damit eröffnen sich vorrangig in der Medizin neue bedeutende Chancen, aber auch Gefahren, die den Genetikern eine schwere Verantwortung auferlegen. Der wahre, einzige und allwissende Gott hätte mit der Menschwer¬dung aber keine Probleme haben dürfen, denn schließlich war er ja allmächtig. Einmal lässig mit den Fingern geschnippt und schon wäre Adam erschaffen. Ein zweiter Fingerschnipper und Eva stünde im Paradies. Stattdessen werden in der Heiligen Schrift komplizierte biolo¬gische Vorgänge beschrieben, die sich mit technischen Eingriffen von Medizinern vergleichen lassen. Untaugliche »Wunder«, jedenfalls für

einen allmächtigen Schöpfergott, von dem es heißt, er habe das Universum geschaffen.
Für den amerikanischen Schriftsteller Mark Twain (1835-1910) gibt es dafür nur eine Entschuldigung: »Als Gott den Menschen schuf, war er bereits müde; das erklärt manches.«


zuletzt bearbeitet 04.01.2019 15:08 | nach oben springen

#71

RE: HOCH ENTWICKELTE TECHNOLOGIEN IN DER GROSSEN PYRAMIDE

in Pyramiden - Cheopspyramide 04.01.2019 15:17
von Simbelmyne • 31.840 Beiträge
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#72

RE: HOCH ENTWICKELTE TECHNOLOGIEN IN DER GROSSEN PYRAMIDE

in Pyramiden - Cheopspyramide 15.02.2019 16:46
von Simbelmyne • 31.840 Beiträge

Bild mit nacktem Paar auf Cheops-Pyramide sorgt für Aufregung in Ägypten o mei isch des schlimmm hahahha.........................

https://deutsch.rt.com/newsticker/80687-...ng-in-aegypten/


zuletzt bearbeitet 15.02.2019 16:46 | nach oben springen

#73

RE: HOCH ENTWICKELTE TECHNOLOGIEN IN DER GROSSEN PYRAMIDE

in Pyramiden - Cheopspyramide 20.06.2019 16:43
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Rätselhafte Steinbearbeitung im Alten Ägypten - Gernot L. Geise

http://www.youtube.com/watch?time_continue=1390&v=lbmmcgHIwKE


zuletzt bearbeitet 20.06.2019 16:44 | nach oben springen

#74

RE: HOCH ENTWICKELTE TECHNOLOGIEN IN DER GROSSEN PYRAMIDE

in Pyramiden - Cheopspyramide 01.10.2019 16:07
von Simbelmyne • 31.840 Beiträge
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#75

RE: HOCH ENTWICKELTE TECHNOLOGIEN IN DER GROSSEN PYRAMIDE

in Pyramiden - Cheopspyramide 10.12.2019 15:14
von Simbelmyne • 31.840 Beiträge
zuletzt bearbeitet 10.12.2019 15:14 | nach oben springen


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